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Merkel wird 70: War sie die bessere Kanzlerin? „Anders als Olaf Scholz mit Cum-Ex“

Zum 70. Geburtstag – Merkels Vermächtnis: Nahbarkeit und Emotionalität. Was Olaf Scholz von Angela Merkel lernen könnte.

Befragte wünschen sich mehr Emotionalität von Olaf Scholz und sehen in Angela Merkels Nahbarkeit ein Vorbild. Kann der aktuelle Kanzler die Erwartungen erfüllen?
© IMAGO / photothek / dts Nachrichtenagentur / Tetra Images

Reden wir drüber: Vermissen die Deutschen Angela Merkel?

Am 17.Juli wird Angela Merkel 70 Jahre alt. Ihr Nachfolger, Bundeskanzler Olaf Scholz, ist weniger beliebt als sie. Doch bedeutet das, dass die Deutschen Merkel zurückwollen?

Am 17. Juli wird Angela Merkel 70 Jahre Alt. Die erste weibliche Bundeskanzlerin amtierte von 2005 bis 2021. Mit beginn der Ampelregierung ging ihre Ära zu Ende. Merkels Nachfolger Olaf Scholz erfreut sich in en Umfragen keiner besonderen Beliebtheit.

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Bedeutet das jedoch, dass sich die Deutschen „Mutti Merkel“ zurückwünschen? Unsere Redaktion hat die Menschen auf der Straße befragt.

Merkel wird 70 – „16 Jahre waren aber auch mal genug“

Die Merkel Ära war keinesfalls nur rosig. Sie sah sich einiger Kritik ausgesetzt. Ihre zurückhaltende Außenpolitik, insbesondere gegenüber Russland und China, wurde von einigen als Schwäche interpretiert. Ihr wurde Vorgeworfen, in ihrer Regierungszeit seinen Digitalisierung, Schienennetz und Klimaschutz vernachlässigt worden. Dennoch war Merkel auch über die Grenzen der CDU hinaus beliebt. Ihre ruhige Persönlichkeit brachte ihr Pluspunkte, die Nachfolger Olaf Scholz nicht erreicht.

Zum 70. Geburtstag von Angela Merkel will unsere Redaktion von den Menschen in Berlin wissen, welchen der beiden Kanzler sie besser finden. Scholz oder Merkel?

Ein Befragter antwortet: „Ich habe Angela Merkel als Bundeskanzlerin sehr geschätzt. Man wusste, was man von ihr zu erwarten hatte, über Jahre hinweg. Beim aktuellen Bundeskanzler, Olaf Scholz, weiß man nie so genau, woran man ist.“ Eine andere widerspricht ihm jedoch.

„16 Jahre waren aber auch irgendwann mal genug. Ich habe sie auch geschätzt, aber sie war eben eine Kanzlerin der ruhigen Hand. Mir hat ein bisschen das Neue, die Perspektiven, gefehlt. Dass Olaf Scholz die jetzt bringt, kann ich aber auch nicht gerade sagen.“ Diese Meinung teilen viele der von unserer Redaktion Befragten. Einer sagt: „Ich mochte vieles von dem, was unter der CDU innenpolitisch passiert ist, nicht sonderlich. Aber sie war die Mutti Europas. Die Frau, die Europa zwischenzeitlich auch gebraucht hat.“

Was sollte Olaf Scholz von ihr lernen?

Ein weiterer Befragter findet: „Auf der persönlichen Ebene würde ich Merkel bevorzugen, weil ich, von der Integrität her, wenig Politiker kenne, die so unbeschadet durch ihre Amtszeit gegangen sind. Anders als Olaf Scholz, der mit Cum-Ex und sowas ja einige Skandale am Laufen hat. Ich wär also bei Merkel, unabhängig von der Partei.“

Auf die Frage, was Olaf Scholz von seiner Vorgängerin lernen könnte, waren sich die Befragten einig: die Nahbarkeit. „Mehr Emotionalität wäre schön, wenn er die zeigen würde. Dass man meine Reaktion sieht. Man kann bei ihm nichts ablesen am Gesicht.“


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Auf Angela Merkels siebzigsten Geburtstag angesprochen, finden die Befragten anerkennende Worte. „16 Jahre, das ist eine erstaunliche Zeit. Das muss man erstmal hinkriegen. Einiges hat Bestand von dem, was sie gebracht hat.“ Gesundheit wünschen die Menschen ihr und einen schönen Ruhestand. Außerdem: „Eine gute Inszenierung in Bayreuth, dass sie nicht umsonst hinfährt.“