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Merz kassiert die Quittung: Heftige Ohrfeigen in zwei frischen Umfragen

Die Asyl-Wende und die Annäherung an die AfD haben Folgen für Friedrich Merz und die Union. Zwei neue Umfragen zeigen einen klaren Trend.

© Michael Kappeler/dpa

Kanzlerkandidat der CDU: Das ist Friedrich Merz

Friedrich Merz will 2025 Kanzler werden. Das ist der Mann, der einst im Europaparlament begann und Anfang der 2000er einen erbitterten Machtkampf mit Angela Merkel geführt hat.

War die Wende in der Asylpolitik mit Unterstützung der AfD ein großer Fehler für Friedrich Merz und die CDU/CSU? Das Manöver kommt mitten in der heißen Wahlkampfphase, nur wenige Wochen vor der Bundestagswahl. Eine frische ZDF-Umfrage sowie eine Erhebung des Instituts YouGov deutet darauf hin, dass sich das als strategischer Fehler erweisen könnte.

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Allerdings sind die neuen Zahlen mit Vorsicht einzuordnen. Merz hat zudem das Glück, dass sich weiterhin kein ernsthafter Konkurrent in Stellung bringen kann.

Union fällt unter 30 Prozent – Abstand zur AfD nur noch 6 Prozentpunkte?

Laut dem neuen Politbarometer vom ZDF (30. Januar) sacken CDU/CSU auf unter 30 Prozent ab. In der Sonntagsfrage kommt die Union nun nur noch auf 29 Prozent. Die AfD dagegen behauptet ihre 21 Prozent.

Bei der Frage, ob die Union auf Stimmen der AfD setzen sollte, sind die Befragten beim ZDF-Politbarometer gespalten: 48 Prozent finden das nicht gut, 47 Prozent befürworten das. Im Lager der Unions-Wähler sind 66 Prozent dafür, 28 Prozent dagegen.

Noch brisanter sind die Zahlen des Instituts YouGov. Dort fiel die Merz-Union in der letzten Woche sogar auf 28 Prozent (-1), nun steht sie wieder bei 29 Prozent. Die AfD dagegen klettert auf 23 Prozent (+4 Punkte). Trifft dieser Stimmungstrend zu, würde der Abstand zwischen der Union und der Weidel-Partei nur noch sechs Prozentpunkte betragen!

Merz hat Glück: Scholz und Habeck weiter mit Debakel-Wahlkampf

Die gute Nachricht für Merz: SPD und Grüne können beide nicht profitieren. Die Scholz-Partei kommt in der ZDF-Umfrage weiterhin nur auf 15 Prozent, die Habeck-Grünen erreichen 14 Prozent. Auch bei YouGov sind SPD (15 Prozent) und Grüne (13 Prozent) abgeschlagen.


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Da die AfD-Eskalation im Bundestag, mit einer emotionalen und zornigen Debatte sowie deutlichen Reaktionen von SPD, Grünen und Linken, aber erst am Mittwochnachmittag stattfand, könnte sich am Stimmungsbild durchaus noch etwas verändern. Am Abend war der Streit jedenfalls im Zentrum aller Nachrichten und TV-Talkshows. Merz geht das Risiko ein, bei der Bundestagswahl unter 30 Prozent zu bekommen, statt ungefährdet im Schlafwagen ins Kanzleramt zu fahren.