Die Bundestagswahl rückt näher – und die Position von CDU/CSU verbessert sich nicht. Zwar kann Friedrich Merz mittlerweile schon mal die Umzugskartons für das Kanzleramt packen, doch die kommende Regierung kann genauso zu einer Chaostruppe werden wie zuletzt die Ampel.
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Grund dafür ist, dass es immer realistischer wird, dass drei Parteien zusammen regieren müssen nach der Bundestagswahl. Oder sogar vier, wenn man die CSU extra zählt.
Einem Kanzler Merz droht ein Viererbündnis
Besonders die letzte INSA-Umfrage (20. Januar) für die „Bild“ bereitet dem Merz-Lager Kopfschmerzen. Die Union rauschte auf 29 Prozent herunter, dafür kletterte die FDP auf 5 Prozent. Weil es laut INSA auch die Wagenknecht-Partei BSW ins Parlament schafft, würde es nicht mehr für Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün alleine reichen!
Merz müsste dann eine Regierungskoalition mit zwei weiteren Partnern plus Markus Söder zusammenstellen. Entweder Kenia (mit SPD und Grünen), Jamaika (mit Grünen und FDP) oder eine Deutschland-Koalition (mit SPD und FDP). Letzteres Bündnis dürfte die favorisierte Option der Union sein, denn vor allem die Christsozialen schließen eine Koalition mit den Grünen kategorisch aus. Doch die SPD könnte sich, trotz miserabler eigener Werte, ein solches Bündnis teuer bezahlen lassen. Wie viel bliebe dann noch übrig vom konservativen Profil der Merz-CDU, wenn die Union viele Zugeständnisse machen müsste?
Trend nicht unionsfreundlich: Zuletzt ging es abwärts
Die neuesten Forsa-Zahlen für RTL und ntv (21. Januar) sehen etwas freundlicher aus für die Union. Hier steht die Merz-Truppe noch bei 31 Prozent und es würde rechnerisch weiterhin mit Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün klappen. Doch auch bei Forsa hängt alles am seidenen Faden, denn mit BSW, FDP und Linke gibt es drei Parteien, die es noch in den Bundestag schaffen könnten und dann wäre alles anders.
Eine Rettung für die Union könnte sein, wenn die eigenen Werte wieder nach oben klettern. Doch der Trend geht in die andere Richtung. Beispiel INSA: Noch im Dezember kam die Union auf 32 Prozent, nun ist sie unter 30 gefallen. Auch bei Forsa ging es seit dem Ampel-Aus von 33 Prozent auf nun 31 runter.
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Ein Merz-Erfolg am 23. Februar könnte sich als Pyrrhussieg herausstellen, wenn auch die kommende Koalition in sich zerstritten ist und zu viele Interessen gegeneinander laufen. Dass dies in einem Mehrparteienbündnis wahrscheinlicher der Fall ist, hat die Ampel unrühmlich demonstriert.