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Merz nur Kurzzeit-Kanzler? Neues CDU-Duo lauert schon auf seinen Abgang

Noch ist er nicht mal Kanzler, da geht schon die Nachfolge-Debatte um Merz los. Mehrere Männer bringen sich in Stellung.

© IMAGO / Bihlmayerfotografie, IMAGO / dts Nachrichtenagentur (Fotomontage)

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Fast schon traditionell bleiben CDU-Kanzler lange im Amt. Konrad Adenauer brachte es auf 14 Jahre, Angela Merkel und Helmut Kohl sogar jeweils auf 16 Jahre. Gut möglich aber, dass Friedrich Merz eher dem Beispiel der Kurzzeit-Kanzler Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger folgen könnte. Und das liegt nicht nur daran, dass er in diesem Jahr schon 70 wird.

Denn immer offensichtlicher wird, dass Merz die von ihm selbst hoch gesteckten Erwartungen an einen grundsätzlichen Politikwechsel nach den Merkel- und Scholz-Jahren nicht wird erfüllen können. Statt „CDU pur“ ringt er mit der SPD um Kompromisse, während die AfD in einer frischen Forsa-Umfrage nun sogar die stärkste Partei in Deutschland geworden ist. Der Druck auf Merz ist immens und es brodelt auch innerhalb der CDU!

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Merz: Macht er einen Fehler mit Spahn als Fraktionschef?

In genau dieser Lage bildet sich ein neues CDU-Duo, das schnell zur innerparteilichen Opposition gegen den schwarz-roten Kanzler werden kann. Die beiden Politiker werden nicht selbst Teil der Regierung sein und haben damit etwas Beinfreiheit, um sich kritisch zu äußern und die Interessen der Partei in den Vordergrund zu stellen.

Die Rede ist von Carsten Linnemann und Jens Spahn, die zu mächtigeren Strippenziehern im Rücken von Merz werden. Während Linnemann als Generalsekretär dafür sorgen soll, dass die CDU ihr Profil auch im Bündnis mit der SPD schärft, soll Spahn die Unionsfraktion anführen. Doch politische Beobachter in Berlin sind sich sicher: Beide spekulieren längst auf die Nach-Merz-Zeit – vor allem der Netzwerker Spahn!

Kommentare aus Zeitschriften und Zeitungen zur Gefahr für Merz durch das Gespann Linnemann und Spahn:

  • „Stern“: „Das Duo aus Spahn und Generalsekretär Carsten Linnemann wird das neue konservative Machtzentrum der CDU, gestützt von Bundestagsfraktion und Parteizentrale. Die beiden Männer bilden den Gegenpol zum liberalen Lager um NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und anderen Länderchefs.“
  • „Stuttgarter Zeitung“: „Aus der Hausmacht an der Spitze der Fraktion könnte eine Gefahr für Friedrich Merz erwachsen. Sein Verhältnis zu Spahn ist nach dessen Konkurrenzkandidatur um den Chefposten in der Partei 2018 nicht unproblematisch. Inhaltlich stehen sie immerhin für den gleichen Kurs: wirtschaftsliberal und konservativ. Loyalität ist allerdings nicht Spahns größte Tugend.“
  • „Münchner Merkur“: „Wer die Unions-Truppen im Bundestag führt, ist immer auch Deutschlands Reserve-Regierungschef. Seit in Berlin Berichte zirkulieren, dass Merz‘ Favorit ausgerechnet der machtbewusste Jens Spahn sein soll, läuten in den Staatskanzleien in München und Düsseldorf die Alarmglocken. Denn die Ministerpräsidenten Söder (58) und Wüst (49) haben ihre Karrierepläne längst nicht aufgegeben; ihnen erwüchse in dem 44-jährigen ein gefährlicher Rivale um das Kanzleramt. Während Schwarz-Rot für ‚Weiter so‘ steht, könnte der konservative Spahn ein Stück weit den Politikwechsel verkörpern.“

Söder und Wüst warten auf ihre Chance

Spahn, Linnemann und daneben noch die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Markus Söder – jeder Fehltritt von Merz könnte von ihnen zur eigenen Profilierung ausgeschlachtet werden.


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