Mitten im Wahlkampf sorgt die Union für Schlagzeilen. Mit seiner Aussage, die Migrationspolitik radikal verändern und ein „faktisches Einreiseverbot“ verhängen zu wollen, sorgte Friedrich Merz für viel Unmut. Die Tatsache, dass er dabei gegebenenfalls auch Stimmen der AfD in Kauf nehmen wird, ließ den Aufschrei noch lauter werden. Doch abseits dessen knöpfte er sich auch den Nachwuchssport vor, welchen er wieder leistungsfähiger machen will. Dafür hagelt es jetzt Spott.
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Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz will, dass den Kindern, nach eigener Aussage, wieder mehr zugetraut wird. Das gilt vor allem im Bereich des Sports, in welchem der Nachwuchs verweichlichen würde. Nach dem Credo „Leistung muss sich wieder lohnen“, sagte Merz am Rande des Neujahresempfangs der CDU Baden-Württemberg: „Ich werde den Deutschen Fußball-Bund bitten, in der E- und F-Jugend wieder Fußballspiele stattfinden zu lassen, wo Tore geschossen werden dürfen“.
Friedrich Merz redet sich in Rage – und verbreitet Unwahrheiten
Eine Aussage, die für große Verwirrung sorgte. Diese Verwirrung lässt sich jedoch schnell entschlüsseln, denn das Verbot, von welchem Merz spricht, gibt es nicht. Ein Blick auf die Regularien des DFB verrät, dass seit der Spielzeit 2024/2025 zwar neue Spielformen im Kinderfußball gelten, diese sollen jedoch lediglich den Leistungsdruck minimieren. Beispielsweise gibt es kürzere Spielzeiten als zuvor und die gegnerischen Mannschaften rotieren häufiger. Seitens der DFB-Führung heißt es, dass so die sportliche Entwicklung der Kinder gefördert wird.
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Den Fauxpas nimmt das Fußballmagazin „11 Freunde“ zum Anlass, um Merz aufs Korn zu nehmen. „Wissen viele nicht, aber zurzeit sitzen unzählige F- und E-Jugendliche in U-Haft, weil sie verbotenerweise Tore geschossen haben“, schrieb das Magazin auf X mit Blick auf den angeblichen Regelverstoß. Außerdem fordere Merz, dass „wieder mit einem Ball gespielt wird“, „der Ball wieder rund sein soll“ und „Handspiel wieder verboten werden soll“.
In seiner Rede forderte Merz zudem, dass die Bundesjugendspiele wieder eingeführt und neben Teilnehmerurkunden auch wieder Siegerurkunden vergeben werden. Faktisch ist auch diese Aussage falsch, denn weder die Spiele noch die Urkunden wurden gänzlich abgeschafft. Es gab lediglich eine Reform, wonach die Spiele als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf betitelt werden.