Wer hat sich besser geschlagen im TV-Duell? Die Berliner Hauptstadtjournalisten diskutieren am Tag danach, ob es einen Sieger gab. Wer war denn nun besser: Olaf Scholz oder Friedrich Merz? Das Urteil fällt ziemlich einvernehmlich aus – beide Kanzlerkandidaten kommen gut weg. Dabei machen die „Spiegel“-Journalisten Markus Feldenkirchen und Stefan Kuzmany im Podcast „Apokalypse & Filterkaffee“ einige spannende Beobachtungen und stellen eine Mutmaßung auf.
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Kann es sein, dass Friedrich Merz einen Gesichtscoach hatte? Was wie ein Scherz klingt, scheinen die beiden Top-Journalisten gar nicht so sehr als Spaß zu meinen.
Merz beim TV-Duell: „Das war wirklich auffällig“
Kuzmay erklärt im Podcast „Apokalypse & Filterkaffee“, dass sich „beide gut geschlagen“ hätten kurz vor der Bundestagswahl. Er rechnet allerdings damit, dass das lediglich die jeweilige Anhängerschaft in ihrer Wahl bestätigen werde.
Markus Feldenkirchen sieht es ähnlich. Scholz hätte schon „eine Art Wunder gebraucht“ im TV-Duell. „Beide haben einen soliden, zum Teil sogar sympathischen Eindruck hinterlassen. Aber Scholz hätte mehr gebraucht, um dieses Blatt wirklich noch zu wenden.“ Was dem Amtsinhaber nicht gelungen sei, ist Merz zu provozieren, so dass sich dieser „unkanzlerhaft“ präsentiert hätte.
Sein „Spiegel“-Kollege Kuzmany meint, dass sich Merz genau darauf vorbereitet hatte, um souverän zu erscheinen: „Man hat ja den Eindruck, er hat wirklich das Lächeln vor dem Spiegel geübt.“ Feldenkirchen vermutet sogar: „Er hatte einen Gesichtscoach, das glaube ich wirklich!“ Kuzmany hält das tatsächlich auch für möglich: „Jaja! Das war wirklich auffällig.“ Der CDU-Chef habe zwar oft belustigt gegrinst, aber nicht sehr arrogant gewirkt.
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Insgesamt, so stellt es Feldenkirchen im Podcast fest, habe man Merz in dem TV-Duell „einfach jede Sekunde angemerkt, dass er haushoch in Führung liegt“ in den Umfragen. Er habe eine „gewisse Grundsouveränität“ ausgestrahlt. Scholz habe in der Sendung zwar vieles gut gemacht, aber an ihm klebe der Makel der Ampel.
Herausforderer im TV-Duell „manchmal eine Spur überheblich“
Auch t-online.de-Chefredakteur Florian Harms blickt in seinem „Tagesanbruch“-Newsletter am Montag positiv auf das TV-Duell. Es sei nun „völlig klar, wer Kanzler kann“ – beide nämlich! Scholz und Merz hätten sich nicht geschont, dabei sei der Amtsinhaber endlich mal leidenschaftlich aufgetreten und habe Klartext gesprochen. Merz dagegen habe „manchmal eine Spur überheblich, aber nicht abgehoben“ gewirkt.
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Der Schlagabtausch habe sich gelohnt. Harms habe den Eindruck gewonnen, dass sowohl Scholz als auch Merz das Format haben, das Land durch die kommenden Herausforderungen zu führen.