Dass die Mieten steigen und steigen, ist kein neues Phänomen. Die Menschen ächzen unter den Entwicklungen am Wohnungsmarkt. Neue Zahlen zu Mietanstiegen in deutschen Großstädten dürften dennoch erschrecken.
Steigende Mietpreise, Angebotsknappheit, gestiegen Kreditzinsen – eine Auswertung der Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt die dramatische Lage auf dem Immobilienmarkt.
Miete: Am stärksten sind sie in Berlin und Leipzig gestiegen
Wie stark sind die Mieten angestiegen? Nach einer Auswertung des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) sind die Mietpreise im ersten Halbjahr 2023 deutlich angestiegen. So haben sich die Mieten in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig um 6,7 Prozent erhöht. Im gleichen Zeitraum vor einem Jahr betrug der Anstieg „nur“, 3,7 Prozent.
Wo sind die Mieten am stärksten gestiegen? Die „Negativgewinner“ sind Berlin und Leipzig. In Berlin sind die Mieten um 16,7 Prozent und in Leipzig um 11,1 Prozent gestiegen. In den anderen Großstädten waren die Anstiege deutlich moderater. In München lag der Anstieg bei 5,0 Prozent, in Frankfurt bei 1,9 Prozent. In Stuttgart sanken die Angebotsmieten sogar leicht um 1,3 Prozent.
Wie hoch ist die durchschnittliche Angebotsmiete? In den Großstädten beträgt sie laut JLL 15,38 Euro pro Quadratmeter. In kreisfreien Städten waren es zehn Euro pro Quadratmeter und in den Landkreisen 8,61 Euro. Ein Stadt-Land-Gefälle wird deutlich.
Was sind die Ursachen? „In allen betrachteten Metropolen herrscht eine enorme Angebotsknappheit, die sich durch den stockenden Wohnungsbau noch verstärken wird“, sagte JLL-Wohnimmobilienexperte Roman Heidrich. „Ein Ende der Mietanstiege ist deshalb nicht in Sicht.“ Neben der Angebotsknappheit seien die gestiegenen Kreditzinsen ursächlich. Denn diese führten dazu, dass Menschen sich Wohneigentum häufig nicht mehr leisten können und stattdessen auf den Mietmarkt drängen.
Wie sieht es mit den Kaufpreisen aus? Laut JLL sind die Kaufpreise für Neubauten und Bestandswohnungen im ersten Halbjahr um sieben Prozent zurückgegangen. Im Vorjahreszeitraum waren sie noch um 7,5 Prozent gestiegen. Während sich Wohnimmobilien in Berlin leicht verteuerten, gebe es in allen anderen Metropolen deutliche Rückgänge – am stärksten in München, Stuttgart und Düsseldorf. Im ersten Quartal fielen sie laut Statistischem Bundesamt um 6,8 Prozent zum Vorjahresquartal.