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Miete: Schock in Lörrach! Bewohner sollen Wohnungen für Flüchtlinge räumen

Schock in Lörrach (Baden-Württemberg)! Dort werden Mieter aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen, weil Flüchtlinge dort wohnen sollen.

Miete Lörrach
© Metin Gülmen

Hilfe vom Staat: So gibt es Wohngeld, Lastenzuschuss und WBS

Geringes Einkommen, aber hohe Miete und Wohnkosten? Wer von dieser Konstellation betroffen ist, kann Wohngeld oder einen Wohnberechtigungsschein (WBS) beantragen. Das ist dabei zu beachten.

Anwohner im baden-württembergischen Lörrach stehen unter Schock! Auf Twitter kursiert ein Schreiben der Städtischen Wohnbaugesellschaft Lörrach. Der Inhalt: Mieter von Wohnungen in der Wölblinstraße 21 bis 29 sollen zeitnah ausziehen, damit Flüchtlinge aus der Ukraine einziehen können!

Ist das Schreiben echt? Oder nur eine geschmacklose Fälschung aus rechtsextremen Kreisen? Diese Redaktion hat bei der Städtischen Wohnbaugesellschaft Lörrach nachgehakt – und tatsächlich: Das Schreiben ist echt, die Mieter müssen ausziehen!

Miete: Kein Fake! Bewohner müssen für Flüchtlinge Wohnungen verlassen

Wörtlich heißt es im Brief an die Mieter: „Wie Sie wissen, hat Deutschland einen erheblichen Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Weltregionen zu verzeichnen. Auch die Stadt Lörrach und der Landkreis sind zur Unterbringung von Flüchtlingen verpflichtet. Neben den geplanten Flüchtlingsheimen wurde intensiv nach weiteren Standorten gesucht.“

Miete
Dieses Schreiben haben Bewohner in Lörrach erhalten. Foto: Privat

Und weiter: „Wegen der besonderen Eignung werden wir unsere Liegenschaft Wölblinstraße 21 bis 29 in Lörrach für diesen Zweck zur Verfügung stellen. Für Sie bedeutet das, dass wir in Kürze das mit Ihnen vereinbarte Mietverhältnis kündigen werden.“ Kleiner „Trost“ für die Betroffenen: Die Wohnbaugesellschaft verspricht „alternative, geeignete“ Wohnräume und eine Unterstützung beim Umzug.

„Werden unsere Wohnungen Flüchtlingen aus der Ukraine zur Verfügung stellen“

Eine Mitarbeiterin bestätigt dieser Redaktion: „Ja, der Sachverhalt ist richtig, wir werden unsere Wohnungen Flüchtlingen aus der Ukraine zur Verfügung stellen. Die bisherigen Mieter werden dann ausziehen müssen. Allerdings werden wir nicht die Betroffenen einfach auf die Straße setzen, sondern mit jedem ein persönliches Gespräch führen und eine für alle Seiten gute Lösung finden.“


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Ende des Monats (27. Februar) lädt der Vermieter zu einer Bewohnerversammlung ein, an der man „dringend“ teilnehmen solle. Und: „Bereits in Kürze werden erste Wohnungen frei und Flüchtlinge einziehen.“