ARD-Talkerin Caren Miosga will am Sonntagabend (26. Januar) von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst wissen: „Wie wird Deutschland wieder sicher?“ Hintergrund der Debatte ist der entsetzliche Doppelmord von Aschaffenburg. Ein ausreisepflichtiger Afghane tötete einen zweijährigen Jungen sowie einen Mann (41), der heldenhaft einschritt. Mit mit Studio sitzen auch zwei Journalisten, die von Zuschauern später scharf kritisiert werden. Viel Lob im Netz bekommt dafür ein SPD-Oberbürgermeister aus Bayern, der von der ungeschönten Realität in seiner Kommune berichtet.
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Dagegen werfen einige ARD-Zuschauern den debattierenden Journalisten in der Runde vor, fern der Realität zu argumentieren oder gar eine „Täter-Opfer-Umkehr“ zu begehen. Einer kommentiert empört auf X: „Quintessenz bei Miosga: Die Deutschen sind selber schuld an den ganzen Morden und Terroranschlägen.“
ARD-Talk: Täter haben „nicht die Hilfe erhalten, die sie gebraucht hätten“
So weist „Zeit“-Redakteurin Vanessa Vu in einem ihrer Statements auf die fehlenden psychiatrischen Angebote für die oftmals traumatisierten Asylbewerber hin (mehr dazu hier).
„Wir haben Menschen in Not. Offenbar psychiatrisch auffällig. Offenbar haben sie nicht die Hilfe erhalten, die sie gebraucht hätten, um solche Taten nicht zu begehen. Offenbar hat man ihre Gefahr falsch eingeschätzt.“
Vanessa Vu bei Caren Miosga
Vu frage sich bei jeder weiteren Tat, wie nun nach Aschaffenburg: „Wieso sind das eigentlich immer junge Männer? Was passiert da eigentlich? Das ist das eine wirklich verbindende Merkmal. Gar nicht mal ideologischer Natur oder eine bestimmte Herkunft. Da müssen auch andere Dinge mit einspielen, dass verzweifelte junge Männer zur Waffe greifen.“
Debatte nach Aschaffenburg-Tat: So würden Leute „auf die schiefe Bahn“ geraten
Auch Ronen Steinke von der „Süddeutschen Zeitung“ versucht in der ARD-Sendung die Verbrechen durch Asylbewerber mit Blick auf die Kriminalstatistiken einzuordnen. Er verweist auf den soziologisch feststellbaren Zusammenhang zwischen hoher Arbeitslosigkeit und ansteigender Kriminalität: „Da wo die Arbeitslosigkeit hoch geht, wo viele Leute nichts zu tun haben, kommen auch viele auf die schiefe Bahn. Werden krank, werden zu leichter Beute für Radikalisierer, fangen an zu trinken. Da beginnen die Probleme.“ Vielen Asylbewerbern würde der Sinn in ihrem Leben fehlen.
„Die Leute kommen hier in Deutschland mit Träumen an, die wollen sich ein besseres Leben aufbauen. Die wollen das Schreckliche hinter sich lassen und hier irgendwie einen guten Beitrag leisten. Die wollen ja eine Erfolgsgeschichte aus ihrem Leben machen. Doch direkt würden sie in Deutschland für die ersten Monate ein Arbeitsverbot erhalten.“
Ronen Steinke im ARD-Talk
Steinke kritisiert bei Miosga, dass es in Deutschland aber in den ersten Monaten direkt ein Arbeitsverbot gibt.
Oberbürgermeister bei Caren Miosga: „Kein Fan der Merkel-Politik“
Eine völlig andere Perspektive auf die Asyl-Debatte hat dagegen der SPD-Oberbürgermeister Thomas Jung aus dem mittelfränkischen Fürth. Er sagt offen, dass er kein Fan der Merkel-Politik des Jahres 2015 sei. Dass ein Asyl-Umdenken in der Mitte wichtig und richtig sei, macht er am Beispiel des Familiennachzugs deutlich.
Aus Jungs Sicht könne es nicht sein, dass ein Mann „ohne Einkommen und ohne Nachweis einer Wohnung“ seine Familie nach Deutschland nachholen darf. „Das sind im Regelfall sieben bis zehn Leute. Für die hat er natürlich keine Wohnung. Die werden obdachlos. Die kommen direkt in die Obdachlosigkeit nach Fürth. Und wir schicken sie dann ins Obdachlosenheim.“ Der Lokalpolitiker: „Wir holen bewusst Menschen in die Obdachlosigkeit“
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Das sei „ein unerträgliches System“, so der Oberbürgermeister. Er empfinde Mitleid für die Kinder. Wenn das Europarecht sei, dann sei es falsch.