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Caren Miosga (ARD): „Stern“-Journalist zerlegt Wahlkampf der Esken-SPD – „Drama“

Eine regelrechte Standpauke gab es bei Caren Miosga für Saskia Esken und ihre Partei. Doch auch die Union wurde nicht geschont.

Saskia Esken wenig begeistert bei Miosga.
© IMAGO/HMB-Media

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Generalabrechnung von Veit Medick, Leiter des Politikressorts beim „Stern“, mit SPD und Union! In der Sendung von Caren Miosga konfrontiert er Parteichefin Saskia Esken und CDU-Vertreter Reiber Haseloff mit den Wahlkampfstrategien der bisherigen Volksparteien.

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Die AfD ist in einer neuen INSA-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ auf 22 Prozent geklettert. Derweil befindet sich der Wahlkampf der Union in einer Art Winterschlaf. Die Merz-Partei droht schleichend unter die 30-Prozent-Marke zu rutschen. Es gibt zwar große Versprechungen im Wahlprogramm von CDU und CSU – doch die sind völlig unrealistisch, eine Gegenfinanzierung fehlt komplett.

Kanzler Olaf Scholz wiederum will die Menschen bloß nicht mit unbequemen Wahrheiten verschrecken und verkauft sich als Beschützer der „normalen Leute“, wie er sie auf dem SPD-Parteitag nannte.

Standpauke an die Adresse von Saskia Esken und der Scholz-SPD

Während Haseloff als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt eher eine Randfigur im Konrad-Adenauer-Haus ist, ist Parteichefin Saskia Esken zentral für die Wahlkampfstrategie der SPD mitverantwortlich. So richtet sich die Standpauke von Journalist Medick in der ARD-Talkshow von Miosga besonders an sie.

Der Hauptstadt-Insider hat „ein grundsätzliches Problem mit beiden Wahlprogrammen“. Die Realität passe nicht zu diesen Papieren. Während die Welt auseinanderbreche („Trump wird Präsident, China zerstört unseren Markt, die Rechtspopulisten erobern Europa, wir haben einen Krieg vor der Haustür“), sei davon in den Wahlprogrammen vor der Bundestagswahl nichts zu spüren.

„Das ist so ein Winterwunderland. Die Steuern sinken, das Wirtschaftswachstum ist bald wieder in astronomischen Höhen, die Renten sind sicher, die Kinder kriegen ein Startkonto mit 10 Euro pro Monat. In diesen Raubtierzeiten wird keinem irgendetwas zugemutet? Das kann doch nicht sein!“

Veit Medick bei Caren Miosga

„Drama dieses Wahlkampfes“: Journalist zerlegt bei Miosga die Versprechen der Mitte-Parteien

Die Parteien der Mitte würden den Wählerinnen und Wählern „nicht ernsthaft sagen, was auf unsere Gesellschaft zukommt“. Die großen Fragen, wie etwa die militärische Sicherheit, oder die Zukunft der EU, blieben unbeantwortet.

„Ich glaube, dass die Parteien der Mitte nicht den richtigen Mut haben, den Status quo so in Frage zu stellen, dass sie eine ernsthafte Konkurrenz der Populisten und Extremisten sind. Das ist das Drama dieses Wahlkampfs, dass das demokratische Zentrum es den Populisten überlässt, sich als Kraft der Veränderung zu inszenieren. Das ist wirklich bizarr.“

Stern-Journalist Medick bei Miosga (ARD).

Esken schaut wenig angetan von den Ausführungen des „Stern“-Journalisten. Bei Miosga beteuert sie dann auch, dass es keine große Rentenreform brauche – jedenfalls unter der Voraussetzung, dass das Land durch Zuwanderung die Beschäftigungsquote hochhalten kann. Trotz der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft würden die Rentenbeiträge dann stabil bleiben können, verspricht Esken – und das passt dann wieder zur „Winterwunderland“-Kritik von Medick.

Viele Menschen im Publikum lachen an dieser Stelle und verdrehen den Kopf, was auch Moderatorin Miosga direkt bemerkt.

Schadet die Parteichefin dem eigenen Wahlkampf?

Derweil prognostizieren viele etwas anderes: Die TV-Auftritte von Esken werden ihrer Partei schaden. So meint etwa „Bild“-Mann Paul Ronzheimer via X: „Schon wieder ignoriert Sakia Esken das gegen sie ausgesprochene Talkshow-Verbot. Prognose: Minus 1 bis minus 2 in der nächsten Umfrage.“ Auch ein SPD-Basismitglied befürchtet genau das auf der Plattform: „Wir werden deswegen bei der nächsten Umfrage wieder verlieren. Wieso will sie die SPD zerstören?“


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Der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer rieb sich schon im Vorfeld der Miosga-Sendung die Hände: „Aus meiner Sicht sollte Frau Esken viel häufiger im TV zu Wort kommen.“ Tja, nur blöd für ihn, dass auch das Wahlprogramm der Union auseinandergenommen wurde.