In der ARD-Talkshow von Caren Miosga sitzt am Sonntagabend (9. März) eine Russland-Insiderin. Die Journalistin und Buchautorin Sabine Adler hat als Korrespondentin für den Deutschlandfunk aus Moskau berichtet. Nun blickt sie mit einer düsteren Prognose auf den kommenden Herbst.
Adler warnt eindringlich vor einer „echten Kriegsgefahr“ für die EU und NATO und begründet ihre Befürchtung mit einem anstehenden Militärmanöver in Belarus. Ähnlich dramatisch klang zuletzt auch schon der Militär-Experte Professor Sönke Neitzel in einer Talkrunde bei Phoenix.
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Putin-Manöver ist „eine ganz, ganz gefährliche Ansage“
Im ARD-Talk von Miosga wirft Adler den Scheinwerfer auf das große Militärmanöver Sapad (russisch für „Westen“) von Putin-Soldaten mit belarussischen Truppen. Diese Großübung findet in seinem „Vasallenstaat“ Belarus statt. „Diese Manöver sind wirklich eine ganz, ganz gefährliche Ansage.“
Im Jahr 2021, kurz vor der Invasion in die Ukraine, habe es auch schon mehrere solcher Manöver gegeben. Dabei seien die Truppen an der Grenze zur Ukraine versammelt worden. Letztlich wurden die Soldaten nicht mehr zurück in die Heimatkasernen beordert, „sodass am Schluss 130.000 russische Soldaten an der Grenze standen“.
ARD-Talk von Caren Miosga: Düstere Aussicht auf den Herbst 2025
Die Geheimdienste hätten schon damals gewarnt, doch das sei im Westen nicht ernstgenommen worden. „Im Gegenteil! Denjenigen, die darüber geredet haben wurde gesagt: Ihr seid Kriegstreiber“, beklagt Adler rückblickend. Deshalb müsse man das Sapad-Manöver in Belarus in diesem Jahr „extrem ernst nehmen, weil wir gesehen haben, dass aus einem solchen russisch-belarussischen Manöver der Angriff auf die Ukraine aus dem Norden gekommen ist.“
So kommt die Russland-Kennerin zu einer besorgniserregenden Prognose: „Wir sind in einer echten Kriegsgefahr im Herbst diesen Jahres.“
Im Gespräch mit Caren Miosga spricht die Osteuropa-Expertin auch darüber, wo es knallen kann. Europas Achillesferse sei der Suwalki-Korridor, meint Adler.
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Die Insiderin führt aus: „Also die Grenze zwischen Litauen und Polen und zugleich das kürzeste Stück zwischen [der russischen Exklave] Kaliningrad und Belarus. Und das ist genau der Punkt, um den es mal gehen könnte in Europas Sicherheit.“
Genau dort zeigt die Bundeswehr mit der Brigade Litauen Präsenz. Sollte also ein Angriff Putins erfolgen, wäre die deutsche Armee sofort in der Verteidigung involviert. Allerdings wird die volle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr-Brigade erst 2027 erreicht sein.