In München fuhr ein Afghane in eine Menschenmenge, es gibt mehrere Schwerverletzte. Dazu hat sich mittlerweile der bayerische Ministerpräsident geäußert und fordert klare Konsequenzen nach der Tat. „Es reicht einfach“, macht Söder deutlich.
München: Mehrere Schwerverletzte
Bei der Fahrt eines Fahrzeugs in eine Menschengruppe in München sind laut Feuerwehr mindestens 20 Menschen verletzt worden. Darunter sei auch eine „unbestimmte Zahl“ Schwer- und Schwerstverletzter, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr München.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. „Ich bin tief erschüttert“, sagte Reiter. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten“. Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10.30 Uhr eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem Anschlag aus. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan.
Söder fordert Konsequenzen
Der 24-jährige Täter ist laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) polizeibekannt. „Nach gegenwärtigem Stand ist der Täter mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen, Näheres wird ermittelt“, sagte er.
In der Hinsicht betonte Söder vor Ort: „Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert“. Neben der Aufarbeitung des Einzelfalls und der Anteilnahme müsse der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen. „Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen und Betroffenheit zeigen.“
Söder zog auch Parallelen zu der Gräueltat in Aschaffenburg vergangenen Januar: „Es schmerzt einfach als Ministerpräsident, wenn man wie im Januar ein Ereignis wie in Aschaffenburg hat, jetzt hier in München, es reicht einfach.“
Täter kam 2016 nach Deutschland
Wie der „Spiegel“ berichtet, kam der Täter Ende 2016 nach Deutschland. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte seinen Asylantrag ab. Der Afghane erhielt später eine sogenannte Duldung. Dadurch wurde eine Abschiebung ausgesetzt.
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Die Polizei richtete eine Zeugen-Sammelstelle ein. Ebenso rief sie auf der Plattform X dazu auf, relevante Videos und Bilder von dem Vorfall in einem eigens eingerichteten Upload-Portal hochzuladen. (Mit dpa.)