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Nawalny ist tot – seine letzten Worte an Ehefrau Julia rühren zu Tränen

Alexej Nawalny ist in russischer Haft gestorben. Zwei Tage vor seinem Tod richtete er noch eine Valentinstags-Botschaft an seine Ehefrau.

© Kai Pfaffenbach/Pool Reuters/dpa

Putin warnt vor "Einmischung" in russische Präsidentschaftswahl

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat das Ausland vor jeglicher "Einmischung" in die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr gewarnt. Die einzige Quelle der Macht in Russland sei das russische Volk, sagte Putin in Moskau.

Der Tod Alexej Nawalny (†47) hat am Freitag (16. Februar) für ein politisches Erdbeben gesorgt. Der weltweit bekannte Kreml-Kritiker soll nach Angaben der zuständigen russischen Gefängnisbehörde nach einem Spaziergang zusammengebrochen und wenig später gestorben sein.

Dieser Version schenken Russland-Kritiker keinen Glauben. Unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass Nawalny getötet wurde (mehr dazu hier >>>). Seine Ehefrau Julia Nawalnaja sagte bei der Münchner Sicherheitskonferenz, Wladimir Putin und seine Verbündeten sollten „bestraft werden für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben.“ Nur zwei Tage vor seinem Tod richtete Alexej Nawalny über Instagram noch Valentinstags-Grüße an seine Ehefrau.

Nawalnys letzte Worte an seine Frau

Der Inhalt der Botschaft zerreißt vielen Menschen am Todestag von Alexey Nawalny das Herz. RTL-Aktuell-Autor Maik Meuser übersetzt sie bei „X“ (ehemals Twitter) folgendermaßen: „Baby, es ist genau so, wie es in dem Lied heißt: Städte, Flugplatzlichter, blaue Schneestürme und Tausende von Kilometern zwischen uns. Aber ich fühle, dass du jede Sekunde bei mir bist, und ich liebe dich immer mehr.“

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In einer zweiten Nachricht teilte Nawalny an diesem Tag mit, dass er zuletzt 15 Tage in Isolationshaft habe verbringen müssen. Es sei der vierte Aufenthalt in der Strafzelle in weniger als zwei Monaten gewesen. Offenbar wolle man bei ihm einen neuen Rekord aufstellen, kommentierte er sarkastisch.


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Russische Medien teilen außerdem ein Video, dass den Kreml-Kritiker am Tag vor seinem Tod bei einer Gerichtsverhandlung zeigen soll. Die Bilder zeigen ihn lachend. Sein Anwalt Nikolaos Gazeas bestätigte, dass Nawalny am Donnerstag noch an einer Verhandlung teilgenommen hatte. Ein russischer Anwalt, der den Kreml-Kritiker am Mittwoch noch besucht hatte, hatte ebenfalls einen guten Eindruck von dem 47-Jährigen.

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Viele können nicht glauben, dass er einen Tag später an einer natürlichen Todesursache gestorben sein soll. Die Gefängnisverwaltung teilte indes mit, dass die Todesumstände untersucht werden sollen.

Kreml-Kritiker überlebte Giftanschlag

Nawalny, der im Jahr 2020 einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt hatte, war erst vor wenigen Wochen in ein Straflager in Sibirien nördlich des Polarkreises verlegt worden. Seine Kritik an der autoritären Führung Russlands brachte ihm zahlreiche Gerichtsverfahren ein. Er wurde wegen angeblichen Betrugs und dem Vorwurf des Extremismus zu 19 Jahren Lagerhaft verurteilt.


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Nachdem er in Deutschland von den Folgen des Giftanschlags behandelt worden war, kehrte Nawalny am 17. Januar 2021 nach Russland zurück – und wurde noch am Flughafen verhaftet. Schon im vergangenen Dezember war der als politischer Gefangener eingestufte Politiker über mehrere Wochen verschwunden, bis er in dem Lager in Charp auftauchte. (mit dpa)