Die Gerüchteküche in Berlin Mitte brodelt: Reicht es Kanzler Olaf Scholz nun zur Halbzeit der Legislaturperiode? Schmeißt er die Koalitionspartner Grüne und FDP aus der Regierung, weil er den Dauerstreit satt hat?
Die „Bild“ spekuliert nun, dass es zu einem spektakulären Regierungstausch kommen könnte. Eine neue Große Koalition – nur diesmal mit SPD-Kanzler. Wie das Kabinett aussehen könnte, erfährst du in diesem Artikel.
Schwarz-Rot statt Ampel-Koalition: Kommt es zum Regierungstausch?
Eine neue Koalition hätte, so die These, für Olaf Scholz und Friedrich Merz Vorteile. Scholz hätte die Chance, mit einer gefestigteren Regierung die Umfragewerte seiner SPD wieder nach oben zu bekommen. So könnte er aussichtsreicher um eine zweite Amtszeit kämpfen. Merz dagegen könnte sich zwei Jahre lang erstmals als Bundesminister profilieren und mit einem Amtsbonus in den Wahlkampf ums Kanzleramt ziehen.
Die aktuelle Krisenlage in der Wirtschaft, in der Ukraine und nun auch in Israel (mehr dazu hier) würde SPD und CDU/CSU die Chance bieten, das Manöver gut zu verkaufen. Als eine Regierung, die für Stabilität sorgt und den Karren wieder aus den Dreck fährt.
Selbst der FDP könnte der Plan gefallen, denn die Liberalen fallen in den Umfragen immer tiefer und erlebten erneut Debakel bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern. So könnte sich die Lindner-Partei als Oppositionskraft wieder erholen und liefe nicht Gefahr, am Ende der Ampel-Regierungszeit wieder aus dem Bundestag zu fliegen wie schon 2013.
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So könnte das neue Kabinett von Olaf Scholz aussehen
Doch wie würde eine solche rot-schwarze Regierung aussehen? So könnten die zentralen Stellen besetzt werden:
Kanzler Olaf Scholz (SPD): Der Hanseat kriegt eine zweite Chance als Regierungschef – zumindest bis zur Bundestagswahl 2025.
Finanzminister und Vizekanzler Friedrich Merz (CDU): Der Sauerländer würde das Lindner-Ressort übernehmen und sich als Herr über die Finanzen für den Wahlkampf in Position bringen wollen.
Außenminister Norbert Röttgen (CDU): Er ist Dauergast in den TV-Talkshows zum Thema Ukraine. Nun könnte er sich als Minister beweisen. Annalena Baerbock müsste zähneknirschend Platz machen.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU): Die Söder-Partei bekommt erneut das Innenministerium (wie schon unter Horst Seehofer). Der schwarze Sheriff aus Bayern wäre gerade in der aktuellen Asyl-Krise aus Sicht der Konservativen eine ideale Besetzung. Könnte er mit konsequenter Politik auch die AfD wieder kleinmachen?
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): Er gehört zu den wenigen beliebten SPD-Spitzenpolitikern und würde nicht ausgewechselt werden.
Sozial- und Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD): Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit kehrt zurück in die aktive Politik. Auch für die Frauenquote der SPD im Kabinett wäre das sinnvoll.
Bauminister Hubertus Heil (SPD): Der Niedersachse bekommt eine neue Aufgabe und soll den Wohnungsbau voranbringen.
Wirtschafts- und Energieminister Jens Spahn (CDU): Von der Gesundheit zur Wirtschaft. Tatsächlich hat Spahn umgesatttelt und ist aktuell wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Habeck wäre raus!
Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD): Auch Lauterbach muss sich verabschieden. Mr. Corona hat ausgedient. Für die Frauenquote am Regierungstisch wechselt Scholz ihn gegen Petra Köpping aus, der Gesundheitsministerin in Sachsen.
Digitalministerin Dorothee Bär (CSU): Sie war schon unter Merkel Staatsministerin für Digitalisierung. Fraglich ist, ob sie von FDP-Mann Wissing auch das Verkehrressort übernehmen dürfte. Das lief unter CSU-Führung in den vergangenen Jahren nicht rund!
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