Kanzler Olaf Scholz unter Druck: Innerhalb seiner eigenen Ampel-Koalition verlangen viele Stimmen, der Ukraine schnell schwere Waffen zu liefern. Auf Druck unter anderem von FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Grünen-Mann Anton Hofreiter hat die Koalition nun der Ukraine Gepard-Panzer angeboten.
Auf der anderen Seite jedoch ist die Bevölkerung in der Frage tief gespalten. Rund die Hälfte der Deutschen sieht die Lieferung schwerer Waffen skeptisch, wie der neue ARD-Deutschlandtrend zeigt. Nun melden sich auch mehrere Prominente in einem Offenen Brief zu Wort und appellieren eindringlich an Kanzler Scholz.
Dieter Nuhr, Alice Schwarzer und andere fordern Waffen-Stopp von Kanzler Scholz
Zu den Unterzeichnern des Briefes an den Bundeskanzler gehören die Kabarettisten Dieter Nuhr und Gerhard Polt, der Schauspieler Lars Seidinger, Musiker Reinhard Mey, Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, die Schriftsteller Robert Seethaler, Martin Walser und Juli Zeh, TV-Moderator Ranga Yogeshwar sowie die Philosophin Svenja Flaßpöhler.
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Mehr über Olaf Scholz:
- Seit dem 8. Dezember 2021 Bundeskanzler.
- Zuvor war der SPD-Mann unter anderem Erster Bürgermeister von Hamburg, Bundesminister für Arbeit und Soziales, Bundesfinanzminister und Vizekanzler.
- Der 63-jährige ist mit SPD-Politikerin Britta Ernst verheiratet.
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Veröffentlicht wurde ihr Brief nun auf der Internetseite der Frauenzeitschrift „Emma“. In dem Schreiben rufen die Prominenten Kanzler Scholz zur Besonnenheit auf und betonen die Gefahren einer Eskalation hin zu einem 3. Weltkrieg.
Offener Brief der Promis: Kanzler Scholz wird vor „Irrtum“ gewarnt
So wird Scholz in dem Brief vor dem „Irrtum“ gewarnt, „dass die Verantwortung für die Gefahr einer Eskalation zum atomaren Konflikt allein den ursprünglichen Aggressor angehe und nicht auch diejenigen, die ihm sehenden Auges ein Motiv zu einem gegebenenfalls verbrecherischen Handeln liefern“.
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Weitere Nachrichten zum Ukraine-Krieg:
Olaf Scholz müsse zu einer friedlichen Lösung beitragen, „die auch vor dem Urteil der Geschichte Bestand hat“. Deswegen solle er sich auf seine „ursprüngliche Position besinnen und nicht, weder direkt noch indirekt, weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern“.
Den gesamten Offenen Brief kann man hier auf emma.de lesen.
Ein ähnlicher Brief wurde von Musiker Konstantin Wecker und anderen zuletzt in der „Berliner Zeitung“ veröffentlicht. Auch in diesem wurde ein Stopp deutscher Waffenlieferungen verlangt.