Dass Kevin Kühnert Olaf Scholz als SPD-Chef verhindern wollte und noch heute zu seiner Entscheidung steht, ist bekannt. Doch eine nun veröffentlichte Aufnahme zeigt, wie groß der Wille Kühnerts war, dieses Ziel durchzusetzen.
Die Bilder müssten für den SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz eigentlich ein Schlag ins Gesicht sein. Außerdem wecken sie Zweifel, wie eng das Zweckbündnis dieser zwei Männer wirklich sein kann.
Olaf Scholz: ARD-Aufnahme hinter den Kulissen ist Schlag ins Gesicht für ihn
Noch heute begründet Kevin Kühnert seine damalige Parteinahme für Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans bei der Wahl als neues Duo an der SPD-Spitze damit, dass er sich gewünscht habe, die Parteiführung von der Koalitionsarbeit zu trennen. Daher wäre Olaf Scholz als Finanzminister und Vizekanzler der falsche Kandidat für eine linksorientierte Neuaufstellung der SPD in der GroKo gewesen.
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Wahl zum SPD-Vorsitz 2019:
- Die rund 400.000 SPD-Parteimitglieder sollten in einer Urwahl nach dem Rücktritt von Andrea Nahles eine neue Doppelspitze wählen.
- In der zweiten Runde traten Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken gegen Olaf Scholz und Klara Geywitz an.
- Im ersten Wahlgang mit weiteren Bewerbern lagen noch Scholz und Geywitz knapp vorne.
- Im Duell im zweiten Wahlgang holten Walter-Borjans und Esken 53,06 Prozent der Stimmen.
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Emotionaler Ausbruch bei Kühnert als Olaf Scholz Vorsitz-Wahl verliert
Das klingt nach einer rationalen Überlegung. Ganz anders, nämlich weitaus emotionaler, wirkte Kühnerts Kampf aber in der NDR-Dokuserie „Kevin Kühnert und die SPD“, die in der ARD-Mediathek abrufbar ist.
+++ Olaf Scholz privat: Als er DAS über Ehefrau Britta gefragt wird, reagiert er empört +++
Voller Erleichterung und Freude liegen sich Kevin Kühnert und die heutige Juso-Chefin Jessica Rosenthal in den Armen. Der Politiker grinst und kichert mit Blick auf sein Handy, während im Hintergrund Phoenix-Reporter Erhard Scherfer noch über die bevorstehende Verkündung des Ergebnis der Mitgliederabstimmung berichtet. Kühnert und sein Team kennen die Zahlen bereits. Walter-Borjans und Esken haben gewonnen.
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Sogar manche Freudenträne fließt in diesem Büro hinter den Kulissen bei den Vertrauten des ehemaligen Juso-Chefs.
Politische Gegner der SPD nehmen diesen Ausschnitt zum Anlass, um im Netz die Stabilität und Einheit der SPD vor einer möglichen Ampel-Koalition in Frage zu stellen, die von den Genossen im Wahlkampf demonstriert wurde.
Kevin Kühnert schaut genervt, als Scholz zum Kanzlerkandidaten ausgerufen wird
Auch eine andere Szene bietet Anlass für Spekulationen über das wahre Verhältnis von Kevin Kühnert und Olaf Scholz. In der letzten Folge der Doku ist der genervte Gesichtsausdruck von Kühnert bei der öffentlichen Verkündung der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz in Nahaufnahme zu beobachten. Als Scholz in der Pressekonferenz zu seiner Kandidatur über eine „klare Haltung“ spricht, stänkert Kevin Kühnert vor dem Bildschirm im Büro: „Ich fürchte, jetzt kommt keine ‚klare Haltung‘!“
Im Dialog mit seinem Pressesprecher spricht Kevin Kühnert dann darüber, wie er die Kandidatur von Scholz nach außen verkaufen kann. Es gehe darum, dass Scholz Vertrauen gewinnen müsse und damit bereits angefangen habe nach seiner innerparteilichen Wahlniederlage 2019, verständigen sich die Männer auf eine Linie.
Hier kannst du alle Folgen der Kühnert-Doku in der ARD-Mediathek sehen.
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