Jetzt sitzt er da: Olaf Scholz am laaaangen Tisch von Wladimir Putin. Sechs Meter sollen zwischen dem deutschen Bundeskanzler und dem russischen Präsidenten liegen.

Am Dienstag ist Olaf Scholz zu seinem ersten Staatsbesuch als Kanzler erstmals im Kreml eingetroffen. Thema: Der Ukraine-Konflikt. Der Unterschied bei der Gesprächsatmosphäre im Vergleich zu früheren Zeiten von Angela Merkel könnte nicht größer sein.

Olaf Scholz trifft Wladimir Putin – der Unterschied zu Angela Merkel könnte nicht größer sein

Genauso wie Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron musste Olaf Scholz auf Distanz zu Putin bleiben.

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Weil die beiden europäischen Politiker einen PCR-Test durch russische Ärzte verweigerten, durften sie nicht in die unmittelbare Nähe von Wladimir Putin. Der 69-jährige Präsident hat Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Scholz wiederum lehnte es ab, sich von einem russischen Arzt testen zu lassen, ebenso wie zuvor Macron. Offenbar fürchteten sie, dass DNA-Material von ihnen in Russland bleibt und nach dem Corona-Test nicht gleich vernichtet wird (mehr dazu hier).

Journalisten witzeln: Kann Wladimir Putin Kanzler Scholz überhaupt verstehen?

Journalisten machten jedenfalls gleich ihre Scherze, als sie die ersten Aufnahmen von Putin und Scholz so weit entfernt voneinander sahen. „Aber da Olaf Scholz ja bekannt ist für sein lautes Organ und seine klaren Antworten wird das kein Problem sein mit dem Tisch“, witzelte Paul Ronzheimer von der „Bild“-Zeitung.

Tatsächlich ist Scholz für seine ruhige Sprechweise bekannt. Man darf also hoffen, dass die Akustik im Raum gut ist. Oder dass ein Megaphon bereit steht, wie manch einer lästerte.

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Andere witzelten im Netz prompt darüber, dass Scholz auch gleich in Berlin hätte bleiben können, wenn man den Tisch nur noch ein bisschen verlängert hätte.

Angela Merkel bei Putin: Damals war die Atmosphäre eine ganz andere

Tatsächlich saß auch Scholz‘ Vorgängerin Angela Merkel schon einmal an genau diesem Tisch mit Putin zusammen. Damals aber war die Sitzordnung eine andere, die Delegationen saßen weitaus enger beisammen.

WDR-Journalist und Podcaster Vassili Golod teilte die beiden Fotos von 2002 und 2022 in einer Gegenüberstellung und kommentierte auf Twitter: „Als die damalige CDU-Chefin Merkel vor 20 Jahren Kreml-Chef Putin besuchte, nahm auch sie am langen Tisch Platz – in anderer Sitzordnung. Damals lobte Putin die guten deutsch-russischen Beziehungen. Heute isoliert Putin sich und sein Land zunehmend. Leider nicht nur symbolisch.“

Tatsächlich könnte die Distanz zwischen Russland und dem Westen nicht plakativer dargestellt werden, als durch diese Sitzordnung.