Veröffentlicht inPolitik

Oskar Lafontaine privat: Das macht der Ehemann von Sahra Wagenknecht heute

Oskar Lafontaine blickt auf eine lange Historie seiner Politik zurück. Doch was macht der Ehemann von Sahra Wagenknecht heute?

Oskar Lafontaine im Anzug, er trägt eine Brille.
Was macht Ex-Ministerpräsident Oskar Lafontaine heute? Foto: IMAGO/Political-Moments

Während Oskar Lafontaine in den 1990er Jahren für seine Politik bekannt war, fungiert er bei der Bundestagswahl 2025 vor allem als Stütze seiner Ehefrau Sahra Wagenknecht. Wie auch Sahra Wagenknecht, war Oskar Lafontaine lange Mitglied und Fraktionsvorsitzender der Linkspartei „Die Linke“. Was Oskar Lafontaine heute macht und wie er privat tickt, verraten wir dir.

Politisch und privat verbinden Sahra Wagenknecht und den 26 Jahre älteren Oskar Lafontaine viele Interessen. Doch wie sieht ihre Beziehung aus? Und wie steht Oskar Lafontaine zur neu gegründeten Partei seiner Ehefrau, dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“? Bei uns erfährst du es.

Oskar Lafontaine privat: Als er jung war, erlebte er den Weltkrieg aus nächster Nähe

Der ehemalige Politiker Oskar Lafontaine wurde am 16. September 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, in Saarlautern, heute Saarlouis, im Saarland geboren. Als Sohn eines Bäckers und einer Sekretärin ist Oskar Lafontaine privat mit seinem Zwillingsbruder Hans unter einer streng katholischen Erziehung in der Heimatstadt seiner Mutter aufgewachsen. Sein Vater war 1938 zum Militär eingezogen worden. Auch Oskar Lafontaine blieb von den Konsequenzen des Weltkriegs nicht verschont, musste aus seiner Heimatstadt flüchten, als die Alliierten-Truppen auf dem Vormarsch waren. Bei seiner Rückkehr war das Elternhaus vollkommen zerstört – von seinem Vater fehlte jede Spur. Erst im Jahr 1952 wurde bekannt, dass Oskar Lafontaines Vater 1945 kurz vor dem Kriegsende, vermutlich auf dem Heimweg, gefallen war.

Während sein Bruder Jura studierte und Rechtsanwalt wurde, schlug Oskar Lafontaine einen anderen Weg ein. Nach seinem Abitur begann Oskar Lafontaine 1962 privat ein Studium der Physik in Bonn, besuchte parallel aber auch Vorlesungen in Philosophie und Staatsrecht. Im Jahr 1966 trat Oskar Lafontaine in die SPD ein. Drei Jahre später erlangte er seinen Diplom-Abschluss und arbeitete bei der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken, wo er 1971 Mitglied der Geschäftsführung wurde. Zur selben Zeit machte Oskar Lafontaine erste Fortschritte in der Politik, wurde Landtagsabgeordneter, 1974 Bürgermeister in Saarbrücken und 1985 bis 1998 zum Ministerpräsidenten im Saarland.

+++ Sahra Wagenknecht privat: Ihr Vater verschwand für immer +++

Nach der Wiedervereinigung wurde Oskar Lafontaine im Jahr 1990 zum Kanzlerkandidat für die SPD, holte aber nur 33,5 Prozent der Stimmen. Ebenfalls 1990 kam es bei einem Wahlkampfauftritt zu einem Attentat auf Oskar Lafontaine, als eine psychisch-kranke Frau ihn mit einem Messerstich lebensgefährlich an der Halsschlagader verletzte. Im Jahr 1994 wurde Oskar Lafontaine zum Mitglied des Deutschen Bundestags, 1998 folgte das Amt des Bundesfinanzministers nach der Wahl von Gerhard Schröder zum Bundeskanzler, das er allerdings nur für ein halbes Jahr ausübte. Im März 1999 legte Oskar Lafontaine sein Amt nieder und wurde fortan zu einem der härtesten Kritiker der bestehenden Regierung, 2005 trat er aus der SPD aus und wechselte in die Linkspartei WASG, die Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit. Wenig später wurde er zum Fraktionsvorsitzenden. Im Jahr 2007 schlossen sich die WASG und eine andere Linkspartei zusammen, ergaben offiziell „Die Linke“ mit Oskar Lafontaine im Fraktionsvorsitz.

+++ Sarah Bossard privat: DAS ist die Partnerin von Alice Weidel +++

Dann im Oktober 2009 die große Nachricht: Lafontaine verzichtete auf eine Kandidatur für den Fraktionsvorsitz, zog sich einen Monat später komplett aus der Politik zurück. Der Grund? Oskar Lafontaine war privat an Prostatakrebs erkrankt, musste sich einer Operation unterziehen. Im Januar 2010 war Oskar Lafontaine politisch zwar wieder aktiv, schied kurz darauf aber aus dem Bundestag aus und blieb für die Linkspartei als Fraktionsvorsitzender im saarländischen Landtag – ebenfalls aus privaten gesundheitlichen Gründen. Schon 2017 forderten einige populäre Politiker der Linkspartei Lafontaines Abgang, als dieser sich in Bezug auf die AfD für die Abschiebung von Flüchtlingen aussprach. Im Verlauf der Bundestagswahl 2021 rief Oskar Lafontaine dazu auf, die eigene Linkspartei im Saarland nicht zu wählen, da er einen Stimmenkauf vermutete – folgend forderte der saarländische Landesvorstand ihn zum Rücktritt und Parteiaustritt auf.

Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht.
Wie sieht das Privatleben von Oskar Lafontaine aus? Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Oskar Lafontaine privat: SO wurde Sahra Wagenknecht zu seiner Ehepartnerin

Sahra Wagenknecht ist die vierte Ehefrau von Oskar Lafontaine. Während seines Studiums war Oskar Lafontaine privat von 1967 bis 1982 mit Ingrid Bachert verheiratet. Von 1982 bis 1988 folgte die zweite Ehe mit Künstlerin Margret Müller, mit der er den gemeinsamen Sohn namens Frederic bekam. Kurzweilig führte Oskar Lafontaine 1988 eine private Beziehung zur Sängerin Bettina Wegner, nach neun Monaten trennten sie sich. In dritter Ehe befand sich Oskar Lafontaine von 1993 bis 2013 mit der Politikerin Christa Müller, die er in der SPD kennenlernte. Im Jahr 1997 wurde ihr Sohn Carl-Maurice geboren. Zusammen machten Oskar Lafontaine und Christa Müller den Wechsel in die WASG und Linken, im Sommer 2011 zog sich seine Ehefrau aus der Politik zurück. Im November 2011 wurde die private Beziehung zwischen Sahra Wagenknecht, damals stellvertretende Parteivorsitzende der Linkspartei, und Oskar Lafontaine öffentlich. Noch immer verheiratet, gab Lafontaine an, schon länger getrennt zu leben – erst im Februar 2013 war er offiziell geschieden.

+++ Andrea Paluch privat: Woher kennt man Robert Habecks Ehefrau? +++

Auch Sahra Wagenknecht hatte sich 2011 noch in ihrer Ehe mit Filmproduzent Ralph Thomas Niemeyer befunden – wie es derweil privat zur Beziehung mit Oskar Lafontaine kam, ist nicht bekannt. Im Interview mit Markus Lanz verriet Sahra Wagenknecht, dass sie die Beziehung am liebsten geheim gehalten hätte, doch „als Politiker wird man ja ständig beobachtet„. Seit Juni 2012 leben Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht privat in einer Villa in Merzig im Saarland. Verheiratet sind Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine seit Dezember 2014 – er damals 71, sie hatte gerade die 45 erreicht. Der Altersunterschied von mehr als 25 Jahren scheint für das Paar nie ein Thema gewesen zu sein. Neben seinen zwei Kindern hat Oskar Lafontaine mittlerweile drei Enkelkinder. Im Podcast von Desiree Nick „Lose Luder“ schwärmte Sahra Wagenknecht von ihrer Ehe zu Lafontaine: „Ich kann mich einfach fallen lassen. Ich werde dann auf Händen getragen. Das ist einfach wunderschön“, außerdem koche er besser als sie.

Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine.
Feiert Oskar Lafontaine mit dem BSW seine politische Rückkehr? Foto: IMAGO/Metodi Popow

Oskar Lafontaine heute: Von BSW-Gründung war er „nicht begeistert“

Im März 2022 trat Oskar Lafontaine aus der Linkspartei aus und beendete seine politische Karriere – die Linke hätte sich nach eigenen Angaben von den ursprünglichen Werten weg entwickelt. Kurz darauf verfehlte die Linke bei der Landtagswahl im Saarland die 5-Prozent-Hürde, stürzte auf 2,6 Prozent ab und schied aus dem Parlament aus. Im Februar 2023 war Oskar Lafontaine einer der ersten Unterzeichner des von unter anderem Sahra Wagenknechts aufgestelltem „Manifest für Frieden„, das die Beendigung der militärischen Unterstützung für die Ukraine forderte – großer Zuspruch folgte vor allem von AfD-Politiker Björn Höcke. Obwohl sich Wagenknecht von einer Teilnahme der AfD-Mitglieder zu distanzieren versuchte, äußerte Oskar Lafontaine laut der „FAZ“ und „t-online“, es seien alle willkommen, die „reinen Herzens für den Frieden“ seien, es gäbe „keine Gesinnungsprüfung“.

+++ Alice Weidel privat: SO lebt sie mit ihrer Partnerin in der Schweiz +++

Auch Sahra Wagenknecht trat 2023 aus der Linkspartei aus, um ihre neu gegründete Partei „BSW“ voranzutreiben. Gegenüber der FAZ am Sonntag äußerte Lafontaine: „Politisch unterstütze ich die Entscheidung meiner Frau natürlich. Als Ehemann bin ich aber nicht begeistert davon.“ Anfang 2024 trat Oskar Lafontaine privat in das Bündnis Sahra Wagenknecht ein und hielt auf dem Gründungsparteitag die Hauptrede, nachdem er auf Social Media um Spenden geworben hatte. Auch bei der Bundestagswahl 2025 sicherte Oskar Lafontaine seiner Ehepartnerin Sahra Wagenknecht auf dem Parteitag in seiner Abschlussrede volle Unterstützung zu. Eine offizielle Position hat Oskar Lafontaine im BSW bis zur Bundestagswahl 2025 aber noch nicht bezogen.

Wie der Ehemann von Sahra Wagenknecht privat tickt, weißt du jetzt. Doch auch andere Politiker haben ein interessantes Privatleben. Was Kanzlerkandidat Robert Habeck privat macht, verraten wir hier.