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Papst-Wahl: Aufregung im Vatikan – Zweikampf im Konklave bahnt sich an

Spekulationen und Wirbel vor der Papst-Wahl im Mai. Zwei Kirchenmänner sind derzeit die Favoriten. Doch noch scheint alles offen zu sein.

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Papst Franziskus ist tot - Katholiken weltweit in Trauer

Noch trauert die katholische Welt um den verstorbenen Papst Franziskus. Doch längst gibt es Spekulationen, wer sein Nachfolger wird. Es kristallisiert sich ein Zweikampf um den Chefposten im Vatikan heraus.

Derweil gibt es Wirbel um einen Kardinal, der darauf pocht, mitwählen zu können, obwohl er eigentlich gar nicht darf!

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Papst-Wettquoten: Es gibt zwei Favoriten bei der Wahl

Glaubt man den Wettquoten von Polymarket, gibt es zwei klare Favoriten um die Papst-Nachfolge: Pietro Parolin und Luis Antonio Tagle. Der 70-jährige Parolin ist seit 2013 Kardinalstaatssekretär, so etwas wie der Regierungschef im Vatikan. Er hatte bislang die zweithöchste Position hinter Papst Franziskus inne. Parolin wäre der erste Italiener auf dem Papststuhl seit 1978. Tagle (67) stammt von den Philippinen und leitet aktuell die missionarische Zentralbehörde in Rom, das Dikasterium für die Evangelisierung.

Aktuell (25. April, 13 Uhr) führt Parolin mit 30 Prozent vor Tagle mit 24 Prozent. Schon seit Tagen sind die beiden in dieser Reihenfolge an der Spitze bei der Papstwahl-Wette.

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Es laufen noch eine Reihe anderer Papst-Wetten. Etwa, ob das kommende Kirchenoberhaupt schwarz sein wird (19 Prozent gehen davon aus) oder ob er bekennend schwul sein wird (zwei Prozent halten das für wahrscheinlich). Spannend auch die Frage, wie viele Wahlrunden nötig sein werden. Die Mehrheit geht von drei bis vier (28 Prozent) bzw. fünf bis sechs (40 Prozent) aus. Das würde bedeuten, dass das Konklave nur wenige Tage beraten müsste.

Wirbel im Konklave um Verurteilten

Rund um das Konklave gibt es aber Wirbel um einen verurteilten, früher aber sehr mächtigen Kardinal. Es geht um Angelo Becciu. Im Jahr 2020 verlor der 76-Jährige aufgrund eines großen Betrugsskandals eigentlich alle mit dem Kardinalsamt verbundenen Rechte. Im Jahr 2023 wurde er vom Vatikan-Gericht wegen Betrugs und Unterschlagung zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt – als erster Kardinal der Geschichte. Er legte Berufung ein.


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Doch der Kirchenmann aus Sardinien besteht trotzdem darauf, wählen zu dürfen. Allerdings steht sein Name nicht auf der Liste der Wahlberechtigten. „Die Liste hat keinen rechtlichen Wert“, erklärte Becciu nun der italienischen Zeitung „L’Unione Sarda“. Dass Franziskus ihn 2022 zum Konsortium eingeladen hatte, einer Versammlung der Kardinäle, hat er offenbar als Rehabilitierung aufgefasst. Offiziell aber hat er die Kardinalsrechte nicht wieder erhalten.