Selbst viele SPD-Sympathisanten sind sprachlos und entsetzt: Nach der dilettantischen Festlegung auf Olaf Scholz ist nicht nur der Kanzlerkandidat beschädigt, sondern die Partei wirkt uneins. Scholz konnte, mit Rückhalt der Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie von Fraktionschef Rolf Mützenich, den Machtkampf gegen Boris Pistorius aussitzen. Wie tief der Riss durch die Partei geht, zeigen neue Enthüllungen von Berlin-Insidern.
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Derweil wenden sich die Wählerinnen und Wähler von der SPD ab. In einer neuen ARD-Umfrage ist die Partei nun abgerutscht auf 14 Prozent – gleichauf mit den Grünen.
Enthüllung über Machtspiel: Scholz schaltete auf stur
„Olaf wird alles einreißen, was auch Lars [Klingbeil] mit aufgebaut hat“, zitiert „Politico“ einen enttäuschten Sozialdemokraten aus dem Regierungsumfeld. Der „Spiegel“ zitiert einen namentlich nicht genannten führenden SPD-Landespolitiker: „Mutwillig wie die Lemminge in den Untergang. Wahnsinn. Ohne Mut.“
Tatsächlich sollen nach Informationen des „Handelsblatt“ große Teile der SPD-Bundestagsfraktion am Donnerstag klar gemacht haben, dass sie mit Pistorius in den Wahlkampf ziehen wollen.
Scholz aber „habe das nicht akzeptieren wollen“, so das „Handelsblatt“. Mützenich habe zum Kanzler gehalten – trotz der Stimmung in seiner Fraktion. Daraufhin habe Pistorius in einer Runde mit Esken, Klingbeil und Mützenich erklärt, er wolle keinen Zweikampf. Da Scholz nicht freiwillig zurückziehe, stehe er nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung.
Einige politische Beobachter finden es auch bezeichnend, dass Pistorius danach alleine vor die Kamera ging, um seinen Verzicht zu erklären. Ein Zeichen von echter Geschlossenheit wäre es gewesen, wenn er zusammen mit Scholz aufgetreten wären.
Wähler schütteln den Kopf: „Dann eben keine Stimme für die SPD“
Wie diese Entscheidung bei den Wählerinnen und Wählern ankommt? Ein Blick in verschiedene Kommentarspalten auf Facebook und Instagram am Donnerstagabend zeigt, wohin die Reise für die SPD bei der Bundestagswahl 2025 gehen könnte.
- “Weiter geht’s Richtung 10 Prozent!“
- Die SPD tut wirklich alles, um so wenig Prozente wie möglich zu bekommen.”
- “Diese Entscheidung ist der politische Sargnagel der SPD!”
- “Großer Fehler! Das war ihre letzte Chance…”
- “Die SPD hat gerade endgültig die Wahl verloren!”
- “Wie lost und betriebsblind kann eine Partei sein?”
- “Na, dann herzlichen Glückwunsch zur Bedeutungslosigkeit.”
- “Dann eben keine Stimme für die SPD!”
Pistorius-Aus: Habeck der Gewinner?
Doch wen könnten SPD-Sympathisanten ansonsten wählen? Eine Alternative zeichnet sich bereits ab – Robert Habeck und seine Grünen. Oft liest man Kommentare wie „Dann halt Habeck“ im Netz.
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Tatsächlich holen die Grünen bereits nach ihrem Parteitag in der neuen ARD-Umfrage von Infratest dimap zwei Prozentpunkte auf und springen auf 14 Prozent. Die SPD kommt ebenfalls auf 14 Prozent.