Vom 15. bis 17. März haben 110 Millionen Russen das Recht, zur Wahlurne zu gehen. Denn dann findet in Russland die Präsidentschaftswahl statt. Doch der Sieger dürfte mit Kreml-Despot Wladimir Putin (71) schon feststehen.
Dabei hat Putin mit seinem Ukraine-Krieg schon viel diplomatisches Porzellan zerbrochen. Eine weitere Amtszeit dürfte keine Besserung in Aussicht stellen. Auch in Russlands Nachbarland Belarus leiden Studenten unter ihm und dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko (69).
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Putin reißt Freundschaftsbrücken zwischen Deutschen und Russen ein
Wladimir Putin versetzte mit dem Ukraine-Krieg ganz Europa in Schrecken. Viele fürchten deswegen, dass er mit einer weiteren Amtszeit nachlegen wird. Auch in Deutschland leiden Projekte und Vereine unter der Herrschaft des Kreml-Chefs. Wie auch der Verein „Moct“, der über 25 Jahre eine freundschaftliche Brücke zwischen Deutschland und Belarus bildet. Dafür kamen Studenten aus der Hauptstadt Minsk, um sich als Deutschlehrer hier weiterzubilden.
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Durch das Projekt lernten die Studenten aus Belarus auch, Vorurteile abzulegen. „Die Studenten haben uns erzählt, wie wir in Belarus dargestellt werden. Die nennen uns dort ‚Gayropa‘, also schwules Europa“, erzählt Dr. Joachim Beutler (75), Vereinsvorsitzender, gegenüber dieser Redaktion. „Aber als sie hier waren und unser Alltagsleben mitgemacht haben, ging es auch darum, ihre Meinung zu korrigieren.“
Keine Hoffnung vor Russland-Wahl
Erst durch Corona und dann Putins Ukraine-Krieg zerbrach die Völkerbrücke. „Das traf alles auch unglücklich zusammen“, schildert Geschäftsführerin Ingeborg Stange (75) bedrückt. Den Mitgliedern wurde es praktisch unmöglich, weitere Reisen nach Deutschland zu planen.
Jetzt findet die Präsidentschaftswahl in Russland statt, die von Betrugs- und Manipulationsvorwürfen überschattet ist. Wladimir Putin steht wohl schon als Sieger fest, da es keinen „richtigen“ Gegenkandidaten gibt. Der Verein rechnet nicht damit, dass man die Arbeit wieder aufnehmen könnte, wenn der russische Präsident wiedergewählt wird.
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„Irgendwann nach Putin existiert eine russische Zivilgesellschaft“
„Ich vermute, dass sich die Verhältnisse nicht wirklich verändern werden – in Russland nicht, und in Staaten wie Belarus auch nicht“, glaubt Beutler. Aber er sieht auch einen Hoffnungsschimmer: „Ich bin mir sicher, dass letzten Endes nach Putin eine russische Zivilgesellschaft mit vernünftigen Regeln existieren wird. Aber wann genau, und ob wir das noch erleben, wissen wir alle nicht.“