Vor 1.081 Tagen (Stand 09. Februar) befahl Wladimir Putin seinen Truppen, völkerrechtswidrig in die Ukraine einzumarschieren. Seither tobt in Osteuropa ein brutaler Krieg, welcher jeden Tag neue Opfer in Reihen der Militärs sowie innerhalb der Zivilbevölkerungen fordert. Zahlreiche Experten befürchten jedoch, dass die Machenschaften des Kreml-Chefs gerade erst begonnen haben.
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Ursprünglich wollte Wladimir Putin die Ukraine binnen weniger Tage gänzlich einnehmen. Dieser Plan ist gescheitert. Vor allem die Front im Osten der Ukraine ist umkämpft. Zeitgleich schafft es der Kreml nicht, die Gegenoffensive im heimischen Kursk zu zerschlagen.
Putin: Moderne Kriegsführung würden Deutschland schwer treffen
Und obwohl immer wieder von infrastrukturellen Problemen zu lesen ist, fürchten Experten, dass Putin erst am Anfang seines eigentlichen Plans stehen könnte. Mit einem solchen Szenario beschäftigt sich die zweiteilige ZDF-Doku „Krieg der Zukunft“ von Andreas Orth, welche ab dem 10. Februar in der Mediathek zu sehen ist. Das konkrete Szenario: Putin, der die Sowjetunion wieder aufleben lassen will, greift die NATO an. Deutschland wäre als Teil des transnationalen Verteidigungsbündnisses unmittelbar in einen solchen Krieg involviert.
Laut Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, würde die russische Armee fünf bis acht Jahre brauchen, um sich vom Krieg gegen die Ukraine zu erholen. Dann wäre sie erneut kriegsfähig und Deutschland und die NATO müssten „fertig sein“, zitiert „focus“ Breuer. „Fertig sein“ bedeutet in diesem Fall gewappnet sein für den Ernstfall. In der Dokumentation wird daher beleuchtet, wie es um die Bundeswehr nach den Jahrzehnten des Abrüstens steht und ob eine NATO ohne die USA – Donald Trump droht bekanntlich mit dem Austritt – überhaupt verteidigungsfähig ist.
Laut Analyst Franz-Stefan Gady vom International Institute for Strategic Studies in London würde Putin im Falle eines Angriffs Deutschland vorwiegend mit „ballistischen Raketen, Marschflugkörpern, Drohnen, Cyber-Angriffen und so weiter“ angreifen. Denn auf diese Form der Kriegsführung sei die Bundesrepublik nicht vorbereitet.
Werden Roboter kriegstüchtig?
Die Bundeswehrtruppen müssten sich unterdessen auf die Verteidigung der knapp 3.000 Kilometer langen NATO-Ostflanke konzentrieren. Entsprechend würden die Kämpfe in erster Linie in Litauen und Polen stattfinden. Litauen wird dabei als das Nadelöhr identifiziert.
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Wie erwähnt dürfte Putin vorwiegend auf moderne Technologien der Kriegsführung zurückgreifen, wodurch die Opferzahlen in die Höhe schnellen würden. Der Film spekuliert sogar mit dem Einsatz von Robotern und Künstlicher Intelligenz. „Das wird disproportional die Kampftruppen auf deutscher oder Nato-Seite treffen. Hier rede ich wirklich von Verlusten, die in die Zehntausende gehen können in den ersten Stunden. Ist die Nato fähig, derartige Verluste zu absorbieren? Im Moment ist sie es dezidiert nicht“, so Franz-Stefan Gady.