Ein weiterer sonderbarer Todesfall im Umfeld des Kreml: Erneut soll ein Mann aus der Elite Russlands auf außergewöhnliche Art gestorben sein.
Es handelt sich um Rawil Maganow, der 2019 noch von Wladimir Putin den hohen Alexander-Newski-Orden erhalten hatte. Über die Hintergründe des Todesfalls wird nun wild spekuliert.
Todesfall in Elite in Moskau: Kritischer Top-Manager stürzt in den Tod
Laut russischen Medien starb Maganow am Donnerstag als er aus einem Fenster einer Klinik in Moskau stürzte. Er soll aus dem sechsten Stock gefallen sein. Maganow war Vorsitzender des russischen Ölkonzerns Lukoil. Das Unternehmen steht aktuell mit im Zentrum der Energiekrise zwischen dem Westen und Russland.
Zudem reagierte Maganow im März kritisch auf den Überfall auf die Ukraine. Er forderte damals „einen dauerhaften Waffenstillstand und eine Lösung der Probleme durch ernsthafte Verhandlungen und Diplomatie“.
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Mehr zu Lukoil:
- Der russische Mineralölkonzern wurde 1991 gegründet.
- Das Unternehmen hat weit über 100.000 Mitarbeiter.
- Lukoil gilt als sechstgrößter börsennotierter Ölkonzern der Welt.
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Laut der staatlichen Nachrichtenagentur gehen die Behörden nicht von einem Unfall, sondern von Suizid aus. Lukoil selbst teilt mit, dass Maganow „nach schwerer Krankheit“ verstorben sei. Laut Spekulationen soll er an einer Depression gelitten haben. Das Exil-Medium „Meduza“ zitiert dagegen aus einem beliebten russischen Telegram-Kanal, und verbreitet das Gerücht, der Top-Manager sei von einem Balkon gestürzt, während er dort rauchte. Der Politikwissenschaftler Markus Kaim hält im Gespräch mit ntv jedoch auch einen „Geheimdienst-Racheakt“ für denkbar.
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Sind Putins Geheimdienste in den Fall verwickelt?
Ob Unglücksfall, Suizid oder ein anderer Hintergrund – der Tod von Maganow reiht sich ein in eine Kette mysteriöser Todesfälle in Russland. Auffällig viele Spitzenmanager und Oligarchen starben seit Ausbruch des Ukraine-Krieges.
Moskau-Insider zählen bislang elf rätselhafte Todesfälle von Oligarchen in diesem Jahr.
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Im Russland Putins sterben eine Reihe von Top-Managern
Besonders aufsehenerregend war der Todesfall von Alexander Subbotin, ein führender Manager von Lukoil. Dieser habe aufgrund eines Katers nach Alkoholkonsum ein Schamanen-Paar in Moskau aufgesucht. Die Behandlung mit Krötengift sei allerdings schief gegangen – der Milliardär starb.
In den vergangenen Monaten wurden zudem mehrere Suizide vermeldet. Juri Woronow, der Chef des Logistikunternehmens Astra-Shipping wurde mit einer Schusswunde im Kopf in einem Schwimmingpool bei Sankt Petersburg aufgefunden. Zwei Topmanager aus der Gasindustrie kamen im April um: Die Leichen von Vladislav Avayez (Gazprombank) und Sergey Protosenya (Novatek) wurden kurz hintereinander aufgefunden – jeweils mitsamt toter Ehefrauen und Töchter. Die eine Familie mit Schusswunden, die anderen erschlagen mit einer Axt bzw. erhängt. Einen Tag nach dem Einmarsch in die Ukraine, am 25. Februar, wurde der leitende Gazprom-Mitarbeiter Alexander Tjulakow tot in seiner Garage in Sankt Petersburg entdeckt.
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Putin: Auffällig viele angebliche Suizide in der Wirtschaftselite seines Landes
Nun also der Todesfall Maganow. Wie auch immer die genauen Hintergründe in dem Fall des Lukoil-Chefs aussehen: Die zahlreichen Todesfälle werfen immer mehr Fragen auf.