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Putin: Übler Verdacht steht im Raum – plant er eine „Anti-NATO“?

Um Wladimir Putin wird spekuliert, dass er eine „Anti-NATO“ gründen will. Dafür könnte er Nordkorea und Vietnam ins Boot holen.

Plant Putin ein neues Bündnis als "Anti-NATO"?
u00a9 IMAGO / Russian Look

Russland gibt Beginn von Atomwaffenübung nahe der Ukraine bekannt

Russland hat den Beginn einer Atomwaffenübung nahe der Ukraine verkündet. Präsident Wladimir Putin hatte die Übung Anfang Mai angeordnet, nachdem mehrere westliche Erklärungen in Moskau für Unmut gesorgt hatte.

Für die Ukraine starten die offiziellen EU-Beitrittsgespräche. Das spielt Russen-Herrscher Wladimir Putin ordentlich in die Karten. Sein Kriegsziel war es nämlich, die Ukraine weiter von der Europäischen Union zu entfernen.

Doch nun wird spekuliert, der Russen-Herrscher habe dafür schon ein anderes Ziel im Auge: Die Gründung eines eigenen Bündnisses – sozusagen eine „Anti-NATO“. Dafür will er wohl Nordkorea und Vietnam ins Boot holen.

++ Dazu wichtig: Historisch für die Ukraine: Ein Fingerzeig in Richtung Putin ++

Putin bündelt mit Asien-Ländern

Mit seiner Kreml-Truppe ging Wladimir Putin in den letzten Wochen auf Asien-Tour. Der russische Präsident besuchte dabei Vietnam und Nordkorea, wo er mit Diktator Kim Jong-un ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft schloss.

Dazu wird vermutet, dass die beiden über nordkoreanische Waffen und Soldaten für Putins Ukraine-Krieg diskutierten. Im Rahmen des Beistandspakts könnte Nordkorea sieben bis zehn Divisionen in die besetzten Ukraine-Gebiete schicken. Eine Division besteht aus rund 10.000 bis 30.000 Soldaten. Im Gegenzug würde sich Diktator Kim vermutlich über Raketen- und Atomtechnologie aus Russland freuen. Mit Vietnam will Moskau in Bereichen wie Wirtschaft, Bildung und Energie enger zusammenarbeiten.

Laut einer Kolumne bei „Zeit online“ vermuten Experten deshalb, dass Putin eine „Anti-Nato“ – also eine Russland-asiatische Allianz gegen die westlichen Kräfte plant. Hinsichtlich Nordkorea wäre es nicht das erste Mal. Schon der Sowjetführer Nikita Chruschtschow schloss zum Höhepunkt des Kalten Krieges 1961 ein Militärbündnis mit Machthaber Kim Il Sung. 

Wie realistisch ist neues Bündnis?

Doch vor allem die Interessen von Vietnam könnten einem solchen Putin-Bündnis im Weg stehen. Denn dieses balanciert zwischen mehreren Akteuren wie USA oder China. Mit diesem komplexen Machtgeflecht will Vietnam „seine Politik der Unabhängigkeit und des regionalen Status quo wahren. An einer neuen regionalen oder globalen Blockbildung ist es nicht interessiert“, meint Sicherheits- und Verteidigungsexperte Wolfgang Richter gegenüber „Focus-Online“.

Die Länder in Asien werden sich bis auf Nordkorea wohl nicht auf eine Allianz mit Putin einlassen. Das nimmt ihnen nämlich die flexiblere Gestaltung ihrer Beziehungen zu den westlichen Ländern.


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Sollte sich Putin in Asien tatsächlich für ein Bündnis umschauen, dürfte er als Nächstes den Iran umwerben wollen. Das Land hat ihm bereits Raketen und Drohnen geliefert. Wie Nordkorea könnte es dazu bald über Atomwaffen verfügen. Inzwischen wurde dafür genug angereichertes Uran gesammelt.