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Für das, was Putin jetzt getan hat, werden sich künftige Russen-Generationen schämen

Ein neuer Tiefpunkt für Putin und sein Russland. Auf der Suche nach Verbündeten geht der Kreml nun sogar mi Nordkorea einen Pakt ein.

Staatsbesuch in Nordkorea: Putin
u00a9 IMAGO/ITAR-TASS

Russland gibt Beginn von Atomwaffenübung nahe der Ukraine bekannt

Russland hat den Beginn einer Atomwaffenübung nahe der Ukraine verkündet. Präsident Wladimir Putin hatte die Übung Anfang Mai angeordnet, nachdem mehrere westliche Erklärungen in Moskau für Unmut gesorgt hatte.

Es ist blamabel für Russland und Kreml-Herrscher Wladimir Putin. Das Land, das sich als Weltmacht und Teil der europäischen Kultur versteht, paktiert mit dem am meisten geächteten Regime der Welt.

Im Krieg gegen die Ukraine scheint Putin nun jedes Mittel willkommen, um irgendwie an Munition und Waffen zu kommen.

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Russland-Insider: „Für zukünftiges Russland zutiefst peinlich“

Ob Belarus, China, der Iran, die Hamas, die Taliban oder nun Nordkorea – Moskau sucht den Schulterschluss mit weiteren autoritären Regimen, die auf Unterdrückung und Folter setzen. Das gemeinsame Feindbild: der von den USA angeführte Westen. Nun schmiedet Putin mit Nordkorea-Diktator Kim Jong Un ein neues Bündnis, eine Achse Moskau–Pjöngjang.

Der bekannte russische Ökonom Konstantin Sonin (Universität Chicago) kommentiert ein Foto des Staatsbesuchs von Putin bei Kim auf X:

„Ich kann mir kein zukünftiges Russland vorstellen, in dem dieses Bild nicht zutiefst peinlich wäre. In seiner Blase ist sich Putin offenbar nicht bewusst, wie er aussieht, wenn er das absurd erbärmliche Regime um militärische Hilfe gegen die Ukraine anfleht“

Konstantin Sonin

Nachdem der Russe mit dem Westen gebrochen hat, wendet er sich nun einem Land zu, das völlig unterentwickelt ist und sich abschottet. Einem Land, in dem die Bevölkerung immer wieder unter Hunger leidet, während sich Kim Jong Un ein Atomwaffenprogramm leistet, um an der Macht zu bleiben.

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„Waffen für Butter“-Deal von Putin

Die westliche Presse urteilt hart über diesen Kurs von Putin. So schreibt „The Times“ aus London, dass der Kreml-Herrscher einen Deal „Waffen für Butter“ eingegangen sei. „Nordkoreanische Raketen und Artilleriegeschosse sind zwar alles andere als von bester Qualität, aber sie sind in großen Mengen verfügbar, während die russische Produktion mit dem Bedarf kaum Schritt halten kann“, so „The Times“.

Und weiter kommentiert das Blatt: „Ungeachtet des Geredes von ewiger Freundschaft und Solidarität angesichts des bösartigen Westens beruht das sich vertiefende Bündnis zwischen diesen beiden Tyrannen auf einem gemeinsamen Überlebenswillen.“

Auch die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) wertet den Besuch von Putin in Nordkorea nicht als Zeichen der Stärke – ganz im Gegenteil. Die NZZ kommentiert: „Russlands Überfall auf die Ukraine muss Kim Jong Un wie ein Geschenk des Himmels vorkommen. Nach bleiernen Jahren, bedingt durch die Corona-Pandemie und ein hartes Sanktionsregime, hat Putins Krieg die marode Wirtschaft Nordkoreas reanimiert.“

Pakt zwischen Diktatoren

Putin und der Nordkorea-Diktator unterzeichneten am Mittwoch einen Vertrag. „Der heute unterzeichnete umfassende Partnerschaftsvertrag sieht unter anderem gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression gegen eine der Vertragsparteien vor“, erklärte Putin den russischen Nachrichtenagenturen zufolge.


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Dieser Vertrag sei ein „Durchbruch“, so der Russen-Präsident. Machthaber Kim Jong Un bezeichnete Putin als „besten Freund des koreanischen Volks“.