Seit Kriegsbeginn verbreitet Russlands Präsident Wladimir Putin seine Propaganda über das staatliche Fernsehen. Sein Kriegsprogramm scheint die Menschen aber mittlerweile zu langweilen. Eine Umfrage legte jetzt offen, dass die Bevölkerung die Programme immer weniger schaut.
Für Putin ist das Staatsfernsehen eigentlich ein wichtiges Werkzeug. Verliert er jetzt den Rückhalt seiner Bevölkerung?
Putin verliert an Rückhalt bei seinen Leuten
Mit dem Ukraine-Krieg brachte Putin seine Falschinformationen über die russische Invasion durch das staatliche Fernsehen ins Rollen. Sender wie Russia 1 oder NT TV verbreiteten über Monate kriegsverherrlichende Nachrichten und sicherten sich so hohe Einschaltquoten. Doch das Blatt scheint sich zu wenden. Nach einem Bericht der britischen „Daily Mail“ hat rund ein Drittel der Russen aufgehört, staatliches Fernsehen zu schauen. Die Zeitung bezieht sich auf eine Erhebung des unabhängigen Wahlzentrums Rosmir.
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Zu Beginn des Angriffskrieges hätten noch 86 Prozent die Kreml treuen Sender verfolgt, mittlerweile schrumpfte es auf nur noch 65 Prozent. Auch zeige eine Umfrage, dass mittlerweile nur noch 55 Prozent der Russen die Invasion befürworten. Vor ein paar Monaten waren es noch 66 Prozent.
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Putins Kriegsmaschine ist das russische Staatsfernsehen
Putin setzt auf das Fernsehen zur Verbreitung seiner Weltanschauung. Im März ging er sogar einen Schritt weiter: Für die Verbreitung von absichtlich „falschen“ Nachrichten über den Angriffskrieg oder das russische Militär droht eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren.
Die Konsequenzen durfte auch eine Journalistin zu spüren bekommen. Im Frühjahr sorgte Marina Ovsyannikova aus russischen Staatsfernsehens für Aufsehen, als sie das Set ihres Senders stürmte. In die Kamera hielt sie Schilder hoch mit den Aufschriften „Sie belügen euch hier“ und „Stoppt den Krieg!“. Sie wurde festgenommen und nach dem von Putin unterzeichneten Gesetz angeklagt.