Der von Wladimir Putin geführte Krieg in der Ukraine hat eine neue Dynamik erfahren. Die Entsendung von nordkoreanischen Truppen nach Russland verschiebt das Machtgefälle. Die Soldaten von Kim Jong-un werden aller Voraussicht nach in der Region Kursk eingesetzt, um die ukrainische Gegenoffensive zurückzudrängen. Es besteht jedoch die Sorge, dass es bei einem solchen Einsatz nicht bleibt.
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Dass nordkoreanische Truppen zur Unterstützung für Wladimir Putin entsendet wurden, daran besteht inzwischen kaum noch Zweifel. „Je nach Einsatzort ergeben sich unterschiedliche Bewertungen und Konsequenzen“, sagte Nordkorea-Experte Rüdiger Frank zu möglichen Folgen im Gespräch mit unserer Redaktion. Das wahrscheinlichste Szenario sei ein Einsatz in Kursk, ein solcher könnte international am wenigsten geächtet werden. „Nordkoreas Truppen hätten ein klar definiertes Ziel: die ukrainischen Truppen bis an die Grenze der Ukraine zurückdrängen und dann stehenbleiben“, so Frank.
Putin: Seine Unterstützung aus Nordkorea ist neue „Gefahr“
Da es sich um eine nordkoreanische Operation in Russland handeln würde, würde so das Agieren eines Drittstaates auf ukrainischem Gebiet vermieden werden. Eine unberechenbare Eskalation könnte so gegebenenfalls vermieden werden.
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Doch ob sich Putin und Kim Jong-un an eine solche Begrenzung halten, darf durchaus bezweifelt werden. Etwaige Bedenken äußert jetzt auch Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau. In einem Telefonat mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol äußerte er unverblümt seine Sorgen über eine Verschärfung des Ukraine-Kriegs. „Ministerpräsident Trudeau sagte, dass die Möglichkeit einer Verschärfung des Ukraine-Kriegs mit der Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland gestiegen ist, und dies wird Auswirkungen auf die gesamte Sicherheit Europas und des indopazifischen Raums haben“, teilte das Büro von Yoon Suk-yeol mit.
Der 63-Jährige sei unterdessen wegen des schnellen Tempos der nordkoreanischen Truppenstationierung besorgt. Südkorea und Kanada haben in dem Gespräch eine engere Zusammenarbeit beschlossen. Diese würde die neue „Gefahr“ verlangen.