Seit dem Überfall von Wladimir Putin auf die Ukraine am 24. Februar 2022 geht Angst und Sorge in Europa um. Ist das nur der Auftakt von weit größeren Plänen des Kreml? Würde es Putin wagen, nach der Ukraine auch das Baltikum ins Visier zu nehmen?
Doch den russischen Truppen wurden in der Ukraine bislang die Grenzen aufgezeigt – dank massiver westlicher Waffenlieferungen. Dennoch sehen Experten weiterhin eine reale militärische Expansionsgefahr für Europa durch Putin! Zwei Insider erneuerten nun die Warnungen.
Putin denkt länger: Stehvermögen des Westens austesten
Der grüne Sicherheitsexperte Ralf Fücks, Gründer des Zentrums Liberale Moderne, engagiert sich für die Widerstandsfähigkeit der Ukraine. Nach seinem jüngsten Ukraine-Besuch wurde er jetzt von „t-online.de“ interviewt. Im Gespräch beschwört er die Gefahr, die von Putin ausgeht.
Die zunehmende Kriegsmüdigkeit im Westen sei dessen Kalkulation, meint Fücks. Es sei ein Test, wie es um das Stehvermögen der NATO und EU stehe. An Putins Zielen habe sich „seit Beginn der Invasion kein Deut geändert. Es geht um die Zerstörung der nationalen Existenz der Ukraine, ihrer politischen Unabhängigkeit und kulturellen Identität.“ Nun setze Putin darauf, „dass Russland länger durchhält als die liberalen Demokratien des Westens“.
Auch spannend für dich:
Teilerfolg in der Ukraine wäre Ermutigung für den Kreml
Fücks erkennt einen „Systemkonlfikt zwischen Demokraten und autoritäten Mächten“, der die europäische Sicherheit in Gefahr bringe. „Wenn Russland mit dieser Aggression auch nur einen Teilerfolg einfahren kann, ist das eine Ermutigung, den nächsten Schritt zu gehen. Warum sollte sich Putin nicht am Baltikum versuchen, wenn Russland sich militärisch erholt hat?“, fragt er.
SPD-Experte über Putins Pläne: „Davon bin ich auch überzeugt“
Ähnlich sieht das der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu. Er teilte das Fücks-Interview auf X (früher Twitter) und warnte: „Davon bin ich auch überzeugt. Ein größerer Krieg ist jetzt noch zu verhindern. Aber nur durch Russlands Niederlage in der Ukraine.“