Veröffentlicht inPolitik

Russin vergleicht ihr Land mit Nordkorea – DARUM wählt sie trotzdem Putin

Was denkt die Bevölkerung in Russland über Putin? Am Rande einer Zugfahrt packte nun eine Frau aus, wie sie die Dinge sieht.

Der Gewinner steht schon vorher fest: Putin.
© imago images / ITAR-TASS

Pistorius: "Putin führt einen Informationskrieg"

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat eine besonnene Reaktion auf die Taurus-Abhöraffäre gefordert. Die Veröffentlichung des Gesprächsmitschnitts von Bundeswehroffizieren sei Teil von Putins Informationskrieg, sagte Pistorius am Sonntag in Berlin. "Hier geht es eindeutig darum, unsere Geschlossenheit zu untergraben. Es geht darum, unsere Innenpolitik auseinander zu treiben." Der Minister hat den Militärischen Abschirmdienst beauftragt, den Vorfall aufzuarbeiten.

Am kommenden Sonntag (17. März) wird es offiziell sein, dass Wladimir Putin erneut zum russischen Präsidenten gewählt wurde. Am Rande einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn wird ein „Deutschlandfunk“-Reporter in ein spannendes Gespräch mit einer Russin verwickelt. Sie verrät ihm, wieso sie trotz aller Probleme für Putin stimmen wird.

+++ Interessant: Lauterbach alarmiert wegen Putin: „Wenn erste Rakete auf Berlin käme!“ +++

In einem Podcast vor den Wahlen in Russland nimmt Björn Blaschke die Hörer mit auf die Eisenbahnfahrt von Wladiwostok nach Moskau. Bei einem Stopp des Zuges kommt er mit einer Frau ins Plaudern. Er darf das Gespräch aufnehmen, sie möchte aber anonym bleiben.

Putin als Übervater wie der Zar

Die Mitreisende erklärt dem Deutschen, wie die Dinge in ihrem Land laufen. Sie sei nicht gegen das Leben in Russland. „Es gibt Arbeit, soziale Garantien, Krankenversicherungen, ein öffentliches Erziehungssystem. Nur wenn du ein anderes Leben willst und protestierst, dann lernst du eine andere Seite kennen“, so die Frau.

+++ Spannend: Putin verliert jeden Tag viele Soldaten – Experte sicher: „Russland geht All-in“ +++

Die strenge Seite des Systems Putin duldet keine Opposition. Doch das basiere auf einer Kernkomponente der patriarchalischen politischen Systeme Russlands seit Jahrhunderten. Es habe immer eine Vaterfigur an der Staatsspitze gegegeben, der jeweilige Herrscher als Übervater.

Russin: „Wie in Nordkorea“

„Traditionell kann Russland nicht ohne Zar existieren. Er ist wie das traditionelle Familienoberhaupt“, erläutert die Frau. Es fing an mit den Zaren, in der Sowjetzeit waren es Lenin, Stalin und zuletzt dann Gorbatschow, nun sei es eben Putin. „Vielleicht wollen wir einen besseren oder anderen Vater, aber wir haben einen.“

Sie würde sich zwar ein anderes System wünschen mit Wettbewerb unter den Parteien, damit es mehr Fortschritt gebe. Doch sie nimmt es hin. „Wie in Nordkorea“ wisse man schon jetzt, dass Putin als Präsident wiedergewählt werde – auch mit ihrer eigenen Stimme! Die Russin bekennt: „Es bleibt nur Putin. Die anderen drei Kandidaten kenne ich gar nicht.“


Weitere Themen für dich:


So wähle sie am Ende so, dass die Stabilität im Land nicht zerstört wird. Und die meisten anderen eben auch.