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Putin und Scholz: Mehrheit der Deutschen wünscht sich Annäherung

Ende 2022 haben Putin und Scholz das letzte Mal miteinander gesprochen. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich nun aber neue Gespräche.

Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich ein Gespräch zwischen Olaf Scholz und Wladmir Putin.
© IMAGO / Bernd Elmenthaler; IMAGO/SNA

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Seit fast zwei Jahren herrscht Funkstille zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz. Das soll sich aber bald ändern, findet eine deutliche Mehrheit der Deutschen. Sie wünschen sich, dass die beiden Staatsmänner wieder ins Gespräch kommen.

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Putin und Scholz sollen zum Hörer greifen

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 59 Prozent für ein Telefonat zwischen Olaf Scholz und Wladimir Putin aus. Nur 26 Prozent sind dagegen, 15 Prozent machten keine Angaben. In Ostdeutschland ist der Wunsch nach einem solchen Gespräch besonders groß. Dort wird es von 68 Prozent der Befragten befürwortet und nur von 19 Prozent abgelehnt.

Scholz und Putin haben am 2. Dezember 2022 zuletzt miteinander telefoniert. Der Kanzler hat danach aber immer wieder deutlich gemacht, dass er sich vorstellen kann, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Es gibt Spekulationen darüber, ob ein Telefonat vor dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro am 18. und 19. November stattfinden könnte. Daran nimmt Russland teil, wenn auch möglicherweise nicht Putin selbst. 

Der Kanzler setzt sich seit einigen Wochen verstärkt für eine weitere Friedenskonferenz ein, an der dann auch Russland teilnehmen soll. Zu einem ersten Friedensgipfel in der Schweiz im Juni war Putin nicht eingeladen. 

45 Prozent für Gebietsverzicht der Ukraine

Gespalten sind die Deutschen in der Frage, ob die Ukraine für Frieden mit Russland auf einen Teil ihres Staatsgebiets verzichten sollte. 39 Prozent sagen, sie sollte keinen Zentimeter preisgeben. 22 Prozent meinen dagegen, die Ukraine sollte auf die bereits 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim verzichten. 

Weitere 23 Prozent plädieren sogar dafür, dass Kiew neben der Krim auch Gebiete aufgeben sollte, die seit der Invasion im Februar 2022 von Russland besetzt wurden. Zusammen sind also 45 Prozent für einen Gebietsverzicht.


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Uneinigkeit besteht auch in der Frage, ob die Ukraine die Erlaubnis erhalten sollte, mit weitreichenden westlichen Waffen bis tief in russisches Territorium zu schießen. 42 Prozent sind eher dafür und 43 Prozent eher dagegen.
(mit dpa)