Die Propaganda aus dem Kreml und im Staatsfernsehen trägt Früchte: Es ist nicht nur Putins Krieg in der Ukraine. Wie stark sein Rückhalt auch in breiten Bevölkerungsschichten ist, macht nun ein Ausschnitt im ZDF deutlich.
Ein Kamerateam des deutschen Senders traf in Wyborg (Oblast Leningrad), an der Grenze zu Finnland, eine Gruppe von Soldaten in Zivilkleidung. Die zufällige Begegnung am Strand wurde zu einem bedrückenden Zeugnis der Stimmungslage im Land.
Russische Soldaten stehen hinter Putin: „Marschieren weiter“
Die Soldaten waren selbst in der Ostukraine stationiert und kamen verwundet zurück. Trotzdem scheinen sie treu hinter Putin zu stehen. Am Sieg über die Ukraine haben sie keinen Zweifel. Im Gespräch mit ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa sagt einer der Männer: „Russland wird siegen. Anders kann es nicht sein. Bald werden wir unsere Flagge in Kiew hissen.“
Einer weiterer droht dem Westen unverhohlen: „Wenn Europa sich nicht beruhigt, marschieren wir weiter. Dann hissen wir unsere Flagge auch in Berlin. So war es 1945, so wird es 2025 wieder sein.“ Kriegsgebrüll, wie man es auch in Propagandasendungen im Russen-TV zu hören bekommt.
Laut dem Lewanda-Zentrum, einem Meinungsforschungsinstitut in Russland, liegt die Zustimmungsrate für Putin seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine konstant bei rund 80 Prozent, zuletzt im Juli 2023 bei 82 Prozent. Auch wenn Umfragen in Russland nicht objektiv nachprüfbar sind, scheint es keine ausgeprägte Opposition im Land gegen das Kreml-Regime zu geben. Nur rund 15 Prozent missbilligen die Politik von Putin laut den Lewanda-Zahlen.
Während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 waren die Zustimmungsraten für Putin auf den historischen Tiefstand von 60 Prozent gefallen. Danach erholten sie sich rasch wieder.
Ukraine bekommt F16-Kampfjets
Von einem Sieg in der Ukraine sind die russischen Truppen aktuell weit entfernt – und es gibt für Putin einen neuen Rückschlag. Dänemark und die Niederlande haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky zugesagt, Dutzende F16-Kampfjets zu liefern. Es soll um insgesamt 61 Flugzeuge gehen – moderne Kriegswaffen im Abwehrkrieg gegen Putins Streitkräfte.
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Allerdings werden sie der Ukraine noch nicht sofort zur Verfügung stehen. Zunächst müssen ukrainische Piloten über Monate ausgebildet werden.