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Putin: Sein beunruhigender Zukunftsplan – „Massenarmee“

Putin denkt voraus: Der Kreml-Chef will mit einer Militärreform Russland schlagfähiger machen. Auch gegen die NATO!

Putin will eine Massenarmee.
© IMAGO / ITAR-TASS, IMAGO / ITAR-TASS (Fotomontage Redaktion)

Pistorius: Einfrieren des Ukraine-Kriegs würde nur Putin helfen

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich bei einem Treffen mit seinem polnischen Kollege Wladyslaw Kosiniak-Kamysz nahe Warschau klat gegen Überlegungen zu einem Einfrieren des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine ausgesprochen. Es dürfe keinen Diktatfrieden geben, sagte Pistorius.

Wie ein Schachspieler denkt Kreml-Herrscher seine nächsten Schritte voraus. Im Gespräch mit dem Nachrichtenportal „t-online.de“ geht der estnische Geheimdienstchef Kaupo Rosin auf die kommenden drohenden Gefahren für die Ukraine und ganz Europa ein.

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Estland gehört selbst zu den Staaten im Baltikum, die im Visier Russlands sind – obwohl das Land Mitglied von NATO und EU ist.

Deal mit Trump könnte Putins „Mimimalziel“ erfüllen

Aus Sicht von Rosin ist mit einem „schrittweisen Vorrücken“ der Russen in der Ukraine zu rechnen, jedoch nur mit begrenzten Geländegewinnen. Es gehe im Abnutzungskrieg vor allem darum, wer mehr Ressourcen hat und wer als Erstes einbricht. „An diesem Punkt sind wir aber noch nicht. Ich sehe keine Anzeichen für einen Kollaps der ukrainischen Verteidigung“, so der Geheimdienstexperte.

Aus seiner Sicht will Putin mindestens die vier Oblaste Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson als „Minimalziel“. Brisant: Offenbar plant US-Präsident Donald Trump, die Ukraine nach einem Wahlsieg unter Druck zu setzen und eben diese von Putin völkerrechtswidrig annektierten Gebiete mitsamt der Krim aufzugeben. Laut „Washington Post“ plant Trump einen solchen Deal mit Putin, um den Krieg zu beenden.

Massenmobilisierung auf einem Schlag „könnte Regime destabilisieren“

Doch könnte Putin noch weitaus mehr Land gewinnen? Gegenüber „t-online“ gibt Geheimdienstchef Rosin zu bedenken, dass Russland für jeden weiteren Vorstoß, etwa auf die Großstädte Charkiw oder Odessa, weitaus mehr Soldaten bräuchte.

Zwar dürften bis Ende des Jahres „300.000 bis 400.000“ freiwillige Vertragssoldaten in die russischen Streitkräfte eintreten, „aber um tiefer ins ukrainische Hinterland vorzustoßen, braucht Putin eine größere Streitmacht – und eine Mobilisierung auf einen Schlag“, analysiert Rosin. Zudem würden die Rekruten auch für die neuen Verbände gebraucht, die durch die russische Militärreform aufgebaut werden sollen, um einen möglichen Krieg gegen die NATO führen zu können. Sie gehen also nicht alle in die Ukraine.

Mit dieser Militärreform will Putin eine Truppenstärke von rund 1,5 Millionen Soldaten erreichen – „eine Massenarmee wie zu Sowjetzeiten“, ordnet der Geheimdienstmann ein. Er hält das für „machbar in ein paar Jahren“. Zum Vergleich: Die Bundeswehr hat aktuell rund 180.000 aktive Soldaten, Frankreich 113.000 und Polen gut 200.000.


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Doch eine großflächige Teilmobilisierung wie 2022, als etwa 300.000 Mann auf einmal zum Krieg in die Ukraine einberufen würde, hält er für das Putin-Regime für ziemlich riskant. Die Maßnahme sei damals „ziemlich unpopulär“ gewesen. Auch in Russland gebe es eine wachsende, wenn auch eher versteckte Kriegsmüdigkeit und „eine weitere Mobilisierungswelle könnte das Regime destabilisieren.“