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Versagt Putin? Russische Militärblogger hauen drauf – 2025 die Wende in der Ukraine?

Aus Sicht vieler Spitzenpolitiker im Westen eskaliert Putin in der Ukraine immer weiter und sein Land bereite sich mit Kriegswirtschaft auf eine weitere militärische Expansion vor. Die Ukraine gerate zunehmend in die Defensive. Doch wichtige Stimmen in Russland teilen diese Einschätzung gar nicht. Der prominente Ultranationalist und Kriegsbefürworter Igor Girkin spricht sogar von einer „strategischen […]

Miese Ukraine-News für Putin?
© IMAGO/ZUMA Press Wire

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Wir waren auf der Friedensdemo am Breitscheidplatz in Berlin.

Aus Sicht vieler Spitzenpolitiker im Westen eskaliert Putin in der Ukraine immer weiter und sein Land bereite sich mit Kriegswirtschaft auf eine weitere militärische Expansion vor. Die Ukraine gerate zunehmend in die Defensive. Doch wichtige Stimmen in Russland teilen diese Einschätzung gar nicht. Der prominente Ultranationalist und Kriegsbefürworter Igor Girkin spricht sogar von einer „strategischen Niederlage“ seines Landes.

+++ Auch spannend: Putin in der Ukraine: Es wird mehr und mehr zum kleinen Weltkrieg +++

Girkin geht noch weiter und befürchtet, dass die russischen Streitkräfte schon sehr bald in Schwierigkeiten geraten werden.

Verzerren die russischen Staatsmedien die Lage total?

Rainer Munz, ntv-Korrespondent in Moskau, berichtet am Donnerstag (17. Oktober) über die neuen brisanten Einschätzungen Girkins zur Lage in der Ukraine. Der frühere Geheimdienstoberst machte sich als Militärblogger einen Namen. Als Girkin jedoch die Kriegsführung Putins in der Ukraine immer schärfer kritisierte, wurde ihm Extremismus vorgeworfen und er wurde 2023 festgenommen. Nun sitzt er für vier Jahre im Straflager, äußert sich aber weiter kritisch.

Munz erklärt bei ntv, dass sich in Russland die Stimmen mehren, die die Entwicklung in der Ukraine anders darstellen als sie in den offiziellen Staatsmedien verkauft wird. Der Krieg sei demnach kein Erfolg. So schildert es auch Girkin, der davon spricht, dass es „maximal ein Unentschieden“ sei, was Russland bislang erreicht habe.

Putin könnte spätestens 2025 unter Druck geraten

Zwar habe es bei der Offensive in diesem Jahr leichte Fortschritte für Russland im Donbass gegeben, gleichzeitig aber auch die Gegenoffensive in der Region Kursk. Es sei nirgendwo gelungen, die ukrainischen Verteidigungslinien wirklich zu durchschlagen und die Ukrainer würden ihre Linien recht stabil halten können.

Für Ende dieses Jahres oder spätestens 2025 erwartet Girkin große Schwierigkeiten für die russischen Streitkräfte. Der Grund seien die hohen Verluste für die russische Armee bei Soldaten und Material. Girkin glaubt, dass die Rüstungsindustrie da nicht mithalten kann, trotz des Umstiegs auf die Kriegswirtschaft. Die Grenzen der Produktionsfähigkeit seien erreicht.


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Der ntv-Reporter sagt, dass diese Analyse auch von anderen russischen Kriegsbloggern geteilt wird. Die Einschätzung würde außerdem zu einem neuen Statement des Chefredakteur der „kremltreuen“ Zeitung „Nesawissimaja gaseta“, Konstantin Remtschukow, passen.

Remtschukow habe jüngst erklärt, dass Putin durchaus verhandlungsbereit sei – auf der Basis der bisherigen militärischen Erfolge. Es könnte dem Kreml also um die Absicherung des Status Quo gehen. Sind demnach Friedensgespräche realistisch? „Da scheint sich doch etwas zu tun an Bewegung“, ordnet Munz seine Beobachtungen in Russland ein.