Zwei Stunden lang liefern sich Olaf Scholz, Friedrich Merz, Alice Weidel und Robert Habeck einen Schlagabtausch bei RTL. Das Quadrell kann bis zum 23. Februar viel bewegen, denn die Wahlentscheidungen von Millionen Menschen ist noch offen. Darum ist die wichtigste Frage: Gibt es einen klaren Sieger oder eine Siegerin der Talksendung? Wer hat gewonnen und sich besonders gut geschlagen? War jemand der Beste an diesem TV-Abend? Hier in diesem Newsblog erfährst du es!
+++ Mehr zum RTL-Quadrell im Live-Ticker +++
Die Bedeutung des Quadrells vor der Bundestagswahl sollte keinesfalls unterschätzt werden. Laut dem Umfrageinstitut Allensbach sind noch 38 Prozent der Wählerinnen und Wähler unentschlossen, wo sie ihre Kreuze machen sollen. Der ARD-„Deutschlandtrend“ ermittelte ebenfalls eine hohe Anzahl von 31 Prozent der Ratlosen. Fast jeder Dritte also!
Quadrell (RTL): Wer hat gewonnen? Newsblog zum Sieger – Umfrage-Wende am Montag
Montag, 20.55 Uhr: Umfrage-Wende! Am Montag kam eine weitere Umfrage von Forsa heraus. Das Umfrageinstitut hat nämlich auch unterschieden in jene, die sich vor dem Quadrell schon entschieden hatten für eine Partei und den Unentschlossenen. Bei denen, die noch keine Wahlentscheidung getroffen hatten bis Sonntagabend, hat Olaf Scholz knapp mit 31 Prozent gewonnen. Friedrich Merz holte in dieser Gruppe 28 Prozent Zustimmung, Alice Weidel 15 Prozent und Robert Habeck 14 Prozent.
Weitere spannende Details von Forsa:
- Bei den RTL-Zuschauern in Ostdeutschland lag Weidel mit 31 Prozent vorne. Danach Scholz (26 Prozent), Merz (25 Prozent) und Habeck (12 Prozent). Im Westen holte Merz klar den Sieg mit 33 Prozent.
- Dafür gewann Habeck bei den Jüngeren bis 29 Jahre – mit 36 Prozent Zustimmung.
- Bei Männer machte Merz mit 34 Prozent das Rennen, bei den Frauen kamen er und Scholz mit 29 Prozent am besten an
+++ Auch spannend: „Wahlarena“ (ARD) im Live-Ticker +++
Insgesamt also lag Merz vorne (siehe Update vom Samstag, 22.50 Uhr). Doch bei der entscheidenden Gruppe der Unentschlossenen, hatte offenbar Scholz die Nase vorne.
Blitz-Umfrage da: Merz gewinnt das Quadrell
Sonntag, 22.50 Uhr: Die repräsentative Forsa-Umfrage nach dem RTL-Quadrell ist da! Der Sieger des Abends ist Friedrich Merz! Der CDU/CSU-Kanzlerkandidat kommt auf 32 Prozent. Fast ein Drittel der Befragten meint, dass Merz gewonnen hat. Kanzler Olaf Scholz holt 25 Prozent. Robert Habeck und Alice Weidel liegen mit jeweils 18 Prozent hinten.
- Für 38 Prozent der von Forsa Befragten war Merz in der RTL-Runde am kompetentesten. Scholz kommt bei dieser Abstimmung auf 25 Prozent. Weidel und Habeck auf jeweils 16 Prozent.
- Der staatsmännische und seriöse Auftritt von Merz im Quadrell spiegelt sich auch darin wider, dass 42 Prozent der Befragten sagen, sie trauen ihm „am ehesten zu, das Land zu führen“. Der Amtsinhaber Scholz kommt nur auf 19 Prozent, Weidel auf 16, Habeck auf 13.
- Bei der Frage „Wen fanden Sie am sympathischsten?“ lag Habeck mit 34 Prozent weit vor Merz (23%), Scholz (19%) und Weidel (17%).
- Am glaubwürdigsten fanden 29 Prozent Merz, 26 Prozent Habeck. Scholz landete mit 19 Prozent bei dieser Einschätzung der Befragten noch hinter Weidel (20 Prozent).
Scholz liegt immerhin vor den aktuellen Umfragewerten der SPD (14-16 Prozent). „25 Prozent sind gar nicht mal so schlecht“, so Peter Kloeppel in der Runde nach dem Quadrell. Er will nicht ausschließen, dass der Kanzler noch unentschlossene Wähler von sich überzeugen konnte. „Ausreichen wird es aber auf keinen Fall“, stellt er klar. „Solche Auftritte hätte er vor einem Jahr hinlegen müssen“, so der Politik-Chef von RTL, Nikolaus Blome. Er will aber nicht ausschließen, dass Scholz alle noch überraschen könnte.
22.30 Uhr: Wer hat das Quadrell auf RTL gewonnen und wer hat überzeugt? Das sagen Politik-Journalisten auf X.
- Fabian Reinbold („Die Zeit“): „Olaf Scholz gewinnt diese Runde, kenntnisreich, kämpferisch und – für seine Verhältnisse – klar und direkt. Habeck neben der Spur. Merz solide – und klar gegenüber Russland und AfD. Weidel unseriös.“
- Stephan Lamby (Dokumentarfilmer): „Bei Duell von ARD und ZDF wurde 75 Sekunden übers Klima gesprochen. Beim Quadrell von RTL 0 Sekunden. Ist die Klimakatastrophe verschwunden? Oder schlecht für die Quote? Dafür wurden die Kandidaten gefragt ob sie ins Dschungelcamp gehen wollen.“
„Extrem starker Moment von Merz“ – „Weidel inhaltlich blank“
21.45 Uhr: Noch eine halbe Stunde wird das Quadrell dauern. Merz hat einen weiteren Highlight-Moment, als er klarstellt, dass Deutschland nicht neutral sein kann beim Ukraine-Krieg. Emotional macht er ihr eine Ansage: „Das ist eine Bestätigung für mich, dass ich alles tun werde, um zu verhindern, dass Sie jemals politische Verantwortung in diesem Land bekommen werden.“
„Extrem starker Moment von Friedrich Merz“, lobt der stellvertretende Chefredakteur der Zeit, Holger Stark. Weidel habe kein einziges kritisches Wort zum russischen Imperialismus über die Lippen bekommen.
Auch „The Pioneer“-Journalistin Karina Moessbauer ist zunehmend genervt von Weidel im Quadrell: „Nicht, dass das eine neue Erkenntnis wäre, aber: Weidel ist wirklich die mit Abstand unsympathischste Kandidatin ever. Arrogant, herablassend, aggressiv, bissig. Noch dazu: inhaltlich vollkommen blank. Daher permanent ausweichend.“
Zwischenbilanz der Journalisten: „Ist doch ein Duell Scholz vs. Weidel“
21.20 Uhr: Das schreiben Politik-Journalisten zur Halbzeit des RTL-Quadrells auf X.
- Paul Ronzheimer („Bild“): „Da wollte Habeck unbedingt bei den Kanzler-Duellen dabei sein, um sich dann live genervt über die Fragen zu beschweren? Erstaunliche Taktik, um beim Wähler anzukommen.“
- Julius Betschka („Stern): „Olaf Scholz mit schwachem, sehr zurückhaltenden Start, wenig Redezeit. Inzwischen führt er die Rednerliste an, liefert sich ein hartes Rededuell mit Alice Weidel. Würde sagen: Zu seinen Gunsten. Er steigert sich, wird sogar emotional.“
- Marc Etzold („Stern“): „Vielleicht wollen Merz und Habeck zusammen was trinken gehen. Ist doch ein Duell: Scholz vs Weidel.“
- Karina Moessbauer („The Pioneer“): „Fazit schon jetzt: So ein Quadrell macht überhaupt keinen Sinn. Das geht alles viel zu wild durcheinander.“
Merz und Scholz mit zwei emotionalen Highlights
21.10 Uhr: Nun hatte auch Olaf Scholz seinen großen Moment. Er zerlegt die Energiepläne von Alice Weidel und bringt dabei sogar Merz und Habeck zum Grinsen. Vor allem, weil Scholz sein Rednerpult verlässt und sich auf einmal links daneben aufstellt – in Angriffshaltung! „Nur heiße Luft“, so Scholz zu den Vorschlägen der AfD.
20.35 Uhr: Das erste Ausrufezeichen im Quadrell setzt Friedrich Merz. Klartext vom CDU-Chef: „Ich lasse mir doch nicht von einem amerikanischen Vize-Präsidenten sagen, mit wem ich hier in Deutschland sprechen soll.“ Damit punktet Merz mit einem Konter nach der Rede von JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Der Trump-Vize hatte ein Ende der Brandmauer zur AfD gefordert. „Stern“-Chefreporterin Politik Miriam Hollstein schreibt dazu auf X: „Klare Worte.“
20 Uhr: Wir versorgen dich in diesem Newsblog mit Reaktionen und Meinungen darüber, wer das Quadrell der Kanzlerkandidaten auf RTL für sich entscheiden konnte. Gibt es einen Gewinner oder eine Gewinnerin? Sieht die Hauptstadtpresse einen klaren Sieger oder eine Siegerin? Aufschluss darüber, wer gewonnen hat, wird im Verlauf des Abends auch eine Blitz-Umfrage von Forsa bringen. Das Meinungsforschungsinstitut wird Zuschauerinnen und Zuschauer in einer Eil-Umfrage parallel zur Sendung befragen.
19.50 Uhr: Im Nachgang an das Kanzler-Quadrell läuft dann bei RTL die Sendung „Das Quadrell – Wer war am besten“ (22.15 bis 23.30 Uhr). Dort werden Prominente wie Ruth Moschner, Micky Beisenherz, Peter Kloeppel und Joachim Llambi ihre Meinungen abgeben. Als Experten sind „Stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz und Christopher Wittich von „RTL Aktuell“ in der Runde, die von Frauke Ludowig und Nikolaus Blome moderiert wird.
Zu erwarten ist, dass dann auch Ergebnisse der Blitz-Umfrage von Forsa eingeblendet werden. Spätestens dann wissen wir mehr!
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19.45 Uhr: Das TV-Duell bei ARD und ZDF konnte Scholz knapp für sich entscheiden. In einer Eil-Umfrage des ZDF-„Politbarometers“ meinten 37 Prozent, der amtierende Kanzler sei der Gewinner gewesen. Merz sahen 34 Prozent vorne, keinen Unterschied erkannten 29 Prozent.
Scholz konnte vor allem bei Jüngeren, Frauen und bei den Einzelbewertungen Sympathie und Glaubwürdigkeit punkten. Merz punktete vor allem bei Männern und war bei über 60-Jährigen leicht vorne. Insgesamt gab es nach dem TV-Duell aber anscheinend (noch) keine große Bewegungen in den Sonntagsfragen. Ein Schub für Scholz blieb bislang aus.