Den Lebensabend in einem malerischen Bergdorf verbringen oder doch lieber auf einem Liegestuhl im Süden? Auch das urige Holzhaus an einem idyllischen See in Skandinavien dürfte den einen oder anderen einladen, die wohlverdiente Rente dort zu beziehen. Eine Traumvorstellung, die immer mehr Rentner zur Realität machen.
Rund 1,71 Millionen Menschen hat die Deutsche Rentenversicherung im letzten Jahr Altersbezüge ins Ausland überwiesen. Das ist ein Drittel mehr als vor 20 Jahren. Das zeigt eine Auswertung der Deutschen Rentenversicherung Bund. Von den rund 20 Millionen Rentnern leben etwa sieben Prozent im Ausland.
Rente: Der Großteil der Bezieher sind Gastarbeiter
Wer macht den Großteil der Bezieher aus? Den Großteil machen die sogenannten Gastarbeiter aus, also jene Arbeitskräfte, die in den 1960er- und 1970er Jahre angeworben wurden, um den Arbeitskräftemangel in der Nachkriegszeit auszugleichen. Das betrifft vor allem Menschen aus Italien, Spanien, Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei.
„Viele der ehemaligen Arbeitnehmer sind nunmehr im Rentenalter und lassen sich die in Deutschland erworbene Rente nach Rückkehr in ihr Heimatland ins Ausland überweisen“, erklärt Christian Amsinck, alternierender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund.
Rente: Die Bezüge gehen vor allem in das EU-Ausland
Wohin gehen die Renten? Rund 1,23 Millionen der Altersbezüge gehen laut der Auswertung der Deutschen Rentenversicherung in EU-Länder. Davon 354.000 nach Italien, 183.000 nach Spanien und 98.000 nach Österreich. Unter den Rentnern im Ausland sind allerdings nicht nur Versicherte mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Rund 282.000 Renten werden in andere europäische Länder überwiesen. Die restlichen Auslandsrenten, knapp 200.000 Renten, fließen in fernere Länder in aller Welt, wovon die Vereinigten Staaten den höchsten Anteil ausmachen. Dort nehmen allein 67.000 Menschen ihre deutsche Rente in Empfang.