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Rente: Lindner will, dass Normalverdiener noch mehr Lasten tragen müssen

Für die Rente müssten Gering- und Normalverdiener nach einem Plan von Christian Lindner (FDP) in Zukunft tiefer in die Tasche greifen.

Bei den neuesten Ampel-Plänen geht es um die Rente für Normal- und Geringverdiener.
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Die Streitereien der Ampel nehmen kein Ende. Der jüngste Zoff dreht sich um einen neuen Plan für die Rente. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollte Gutverdiener für 2025 mehr Sozialabgaben zahlen lassen. Jetzt blockiert FDP-Kollege und Finanzminister Christian Lindner den Plan. Bei seiner Alternative müssten dann Gering- und Normalverdiener tiefer in die Tasche greifen.

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Rente: Neue Bemessungsgrenzen für Beiträge geplant

Für 2025 wollte das Arbeitsministerium eigentlich die Beitragsbemessungsgrenzen deutlich anheben. So soll in der gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung bis zu einem Monatseinkommen von 8050 Euro Beiträge fällig sein. Zurzeit liegt der Wert in den westlichen Bundesländern bei 7550 Euro im Monat, in den neuen Ostländern bei 7450 Euro.

Für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung sollte die Beitragsbemessungsgrenze von 5175 Euro auf 5512,50 Euro im Monat steigen. Je mehr man verdient, desto mehr zahlt man also. Bei einem Einkommen von über 8100 Euro wären das knapp 88 Euro im Monat, rechnet der Finanzwissenschaftler Frank Hechtner im „Handelsblatt“ vor.

Lindner-System für Gutverdiener

Doch wie die Zeitung weiter berichtet, habe Lindner diese Pläne nun gestoppt. Grund dafür sei die Konjunktur. Durch die schwache Wirtschaft wolle er den Menschen in Deutschland ihr Geld lassen. Das soll die private Nachfrage ankurbeln. Auch Gutverdiener müssen dann weniger in die Rente einzahlen.

Lindner wolle die Beitragsbemessungsgrenzen jetzt völlig neu gestalten. Sein Ministerium wolle die Grenzen nach der Inflation berechnen, damit sie von Löhnen entkoppelt sind, berichtet das „Handelsblatt“. Mit Lindners Änderung profitieren jedoch eher Gutverdiener, während Normal- und Geringverdiener verlieren.

Rente: Beiträge am Ende höher?

Die Inflation stieg in den letzten Jahrzehnten langfristig geringer als die Löhne. Wird die Beitragsbemessungsgrenzen künftig nach der Inflation berechnet, steigt sie dementsprechend ebenfalls langsamer.


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Durch das Lindner-System behalten Gutverdiener einen größeren Teil ihres Einkommens und müssen darauf keine Sozialversicherungsbeiträge abführen. Wenn Gutverdiener weniger zahlen, müssen Normal- und Geringverdiener die Lücke im System schließen. Dann steigen die Beiträge wohl stärker als vorerst angenommen.