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Rente: Wirtschaftsweise regt sich auf – „Nicht nur reden, sondern auch einzahlen“

Deutliche Worte von der Chefin der „Wirtschaftsweisen“. Monika Schnitzer fordert die Politik zu einer umfassenden Rentenreform auf. Ihre Aussagen erhitzen die Gemüter.+++ Auch lesenswert: Rente: Schock für Mann – Rentenkasse will 80.000 Euro zurück +++Die Wissenschaftlerin zur Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Es wäre wichtig, dass man einen parteiübergreifenden Konsens über eine Reform der Rente insgesamt erreicht. Das wäre […]

Wirtschaftsweise Monika Schnitzer
u00a9 IMAGO/Metodi Popow

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Deutliche Worte von der Chefin der „Wirtschaftsweisen“. Monika Schnitzer fordert die Politik zu einer umfassenden Rentenreform auf. Ihre Aussagen erhitzen die Gemüter.

+++ Auch lesenswert: Rente: Schock für Mann – Rentenkasse will 80.000 Euro zurück +++

Die Wissenschaftlerin zur Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Es wäre wichtig, dass man einen parteiübergreifenden Konsens über eine Reform der Rente insgesamt erreicht. Das wäre das Gebot der Stunde. Wir können es uns nicht leisten, einfach die Renten weiter so steigen zu lassen wie bisher.“  Die Rente mit 63 sei jedenfalls, so Schnitzer, nicht zielgenau. 

FDP will abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Jahren abschaffen

Damit schaltet sich die Wirtschaft-Expertin in ein Thema ein, bei dem die Regierung über Kreuz liegt. Die FDP will die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Berufsjahren abschaffen. Der Grund: Geld sparen. Die Liberalen fordern stattdessen: Arbeitsanreize für ältere Menschen.

Doch nicht mit der SPD. Die Sozialdemokraten stellen sich quer und lehnen Änderungen an der Rente mit 63 ab. Der Zwist verhindert eine Lösung in Sachen Rentenreform.

Eines steht jedoch fest: Das Rentenniveau von 48 Prozent soll für die Zukunft garantiert werden. Außerdem will die Regierung mindestens 200 Milliarden Euro aus Bundesmitteln am Kapitalmarkt anlegen, aus deren Erträgen dann Beitragsanstiege abgedämpft werden sollen.

Schnitzer: „Zuwächse begrenzen“

Auch Schnitzer sagte, dass das Niveau beim Renteneinstieg nicht abgesenkt werden sollte. „Aber die Zuwächse sollten begrenzt werden.“ Die Rentenerhöhungen sollten an die Lohnentwicklung gekoppelt sein, sondern sich an die Inflationsentwicklung orientieren. 

Durch den Renteneinstieg der Babyboomer gebe es weniger Beschäftigte, die die Rentenbeiträge zahlen, so Schnitzer. „Darauf müssen wir uns einstellen. Das Problem ist, dass die Babyboomer einen Teil des Generationenvertrags nicht eingehalten haben. Sie haben mit ihren Beiträgen für die Rentner und Rentnerinnen bezahlt. Aber sie haben nicht ausreichend viele Kinder bekommen und großgezogen, um später genügend Beitragszahler für ihre eigene Rente zu haben. Damit müssen wir irgendwie umgehen.“ 

Wirtschaftsexpertin fordert mehr private Vorsorge

Schnitzer rät dazu, dass man auch privat mehr vorsorgen solle: „Vor 20 Jahren wurde schon angekündigt, dass die gesetzliche Rente alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard zu halten. Das haben leider nicht alle wirklich ernst genommen.“ Geringverdienern sollten dabei durch staatliche Zuschüsse unterstützt.

Die Bürger zeigen sich erbost über die Aussagen der Wirtschaftsexpertin. Das zeigen Reaktionen auf X (früher Twitter). Ein User zeigt angesichts des Rentenvorschlags wenig Verständnis über die kürzlich beschlossene Diäten-Erhöhung der Bundestagsabgeordneten.



Eine andere Nutzerin schreibt: „Eine gute Aussage eines Bürgers: ´Dann bitte ich alle Beamten nicht nur über unsere Rente zu reden, sondern auch Rentenbeiträge mit einzuzahlen. Bis jetzt habe ich nichts davon gehört dass das Geld für die Pensionen nicht reicht.“