Die Riester-Rente ist bei vielen unten durch. Die Zahl der Neuabschlüsse dieser privaten Altersvorsorge ist in den vergangenen Jahren rapide gesunken. Noch gibt es jedoch knapp 16 Millionen Altverträge. Kritiker finden, dass das Riester-Modell zu unflexibel und trotz staatlicher Förderung zu unrentabel sei.
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Doch manche Experten halten die Kritik für überzogen. Klaus Morgenstern vom Deutschen Institut für Altersvorsorge ist der Überzeugung, dass die Riester-Rente vor allem für eine bestimmte Gruppe von Menschen lohnenswert ist. Auch ein Experte von der Verbraucherzentrale Bayern relativiert die weit verbreiteten Vorbehalte.
Riester-Rente doch nicht so übel wie ihr Ruf?
Laut Morgenstern könnten insbesondere Geringverdiener mit vielen Kindern von der Riester-Rente profitieren. Bei allen Problemen gebe es durchaus Konstellationen, bei denen hohe Renditen möglich seien. Für diese Personengruppe seien vor allem die staatlichen Zulagen attraktiv. Und zwar so:
- Die volle staatliche Zulage von 175 Euro pro Jahr kassiert, wer mindestens vier Prozent seines rentenversicherungspflichten Einkommens in den Vertrag einzahlt
- Zusätzlich bekommt der Riester-Sparer pro Kind weitere Zulagen.
- Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, sind es 185 Euro im Jahr. Für Kinder nach 2008 sogar 300 Euro.
Lukrativ für kinderreiche Geringverdiener-Familien
Merten Larisch, Experte für Altersvorsorge bei der Verbraucherzentrale Bayern, nennt eine Daumenregel, damit das Riestern lukrativ ist: „Wenn der Eigenbeitrag nicht höher als ein Drittel der eingezahlten Summe ist, lohnt sich das.“
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Das dürfte auch viele Geringverdiener betreffen, die bislang kaum oder gar nicht fürs Alters vorsorgen. Laut einer YouGov-Umfrage spart jeder dritte Volljährige aktuell gar nicht privat für die Rente. Oft auch, weil das Einkommen zu gering ist, um davon etwas abzuknapsen.
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Larisch gibt jedoch zu bedenken, dass nur noch wenige Banken Riester-Verträge anbieten und diese oft schlechte Konditionen beinhalten würden. (mit dpa)