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SPD: Juso-Chef Türmer rechnet mit Parteispitze ab – „Stolperpartie“

Es krach zwischen den Jusos und der Mutterpartei SPD. Philipp Türmer teilt nach der Bundestagswahl scharf gegen die Parteiführung aus.

Juso-Chef Philipp Türmer rechnet nach der Bundestagswahl mit der Parteispitze der SPD ab.
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Merz gewinnt die Wahl, doch der wahre Shootingstar ist jemand anderes

Friedrich Merz und die Union gewinnen die Bundestagswahl 2025. Doch der Shootingstar der Wahl ist eine ganz andere Person.

Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl ergreift SPD-Chef Klingbeil die Flucht nach vorn. Jetzt bekommt er aber starken Gegenwind. Philipp Türmer, Chef der Jungen Sozialen, teilt in einem Interview stark gegen die Parteispitze aus.

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SPD: Juso-Chef Türmer kritisiert Parteispitze

Der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer kritisiert die schon am Wahlabend angekündigte Bewerbung von SPD-Parteichef Lars Klingbeil für den Fraktionsvorsitz scharf. „Durch dieses Vorgehen entstand der fatale Eindruck: Als erste Reaktion greift einer der Architekten des Misserfolgs nach dem Fraktionsvorsitz“, sagte Türmer dem „Spiegel“. 

Ein solches Vorgehen am Tag einer historischen Wahlniederlage sei falsch. Türmer forderte stattdessen eine umfassende programmatische Neuaufstellung. „Das hat Priorität, und in Abhängigkeit davon muss eine personelle Neuaufstellung erfolgen“, fügte er hinzu. 

Die SPD fuhr mit 16,4 Prozent am Sonntag (23. Februar) ihr schlechtestes Ergebnis jemals bei einer Bundestagswahl ein. Es ist zugleich ihr schlechtestes Ergebnis bei einer nationalen Parlamentswahl seit 138 Jahren – seit der Reichstagswahl 1887 im Kaiserreich, als sie noch Sozialistische Arbeiterpartei hieß.

Nominierung von Scholz ein Fehler 

Die Verantwortung für die Niederlage bei der Bundestagswahl liege bei den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil, betonte der Chef der Jungsozialisten. „Die ganze Kampagne war eine einzige Stolperpartie.“ Die Nominierung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten bezeichnete er als Fehler.


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Klingbeil will am Mittwoch für das Amt des SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag kandidieren. Ob er diesen Posten bei einer Regierungsbeteiligung behalten oder dann ins Kabinett wechseln will, ließ der 47-Jährige offen. (mit dpa.)