Heiraten fürs Finanzamt? Wie unromatisch! Und doch ist für viele der finanzielle Aspekt ein Anreiz, den Bund der Ehe einzugehen. Ob sich die Eheschließung aus Steuer-Perspektive tatsächlich lohnt, liest du in diesem Artikel.
Wie viele Steuern kann du sparen, wenn du dich gemeinsam mit deinem Ehepartner oder deiner Ehepartnerin veranlagst?
Steuer-Vorteil durch eine Ehe? DAS ist wirklich dran
Steuerexperte Fabian Walter (auf Instagram und Tiktok bekannt als „Steuerfabi“) klärt in neuen Videos darüber auf.
Zunächst klingt das bei ihm sehr verheißungsvoll! Durch das Ehegattensplitting kann man maximal 19.315 Euro pro Jahr sparen. Dieser Steuervorteil ist ein Extrembeispiel. „Da musst du aber schon über eine halbe Million pro Jahr verdienen“, schränkt Influencer „Steuerfabi“ ein.
Je ähnlicher die Gehälter, desto geringer der Effekt. Und umgekehrt: Je größer die Einkommensdifferenz der Ehepartner, desto größer der Splittingvorteil.
Der Steuer-Influencer präsentiert ein weiteres Beispiel zur Veranschaulichung: Eine Frau kommt auf ein versteuerndes Jahreseinkommen von 45.000 Euro, ihr Mann auf 15.000 Euro. In diesem Fall liegen die Gehälter also schon ziemlich weit auseinander, aber noch im Rahmen der breiten Masse. Der Steuervorteil beträgt in diesem Fall allerdings lediglich 873 Euro pro Jahr.
Mehr als jede dritte Ehe wird geschieden
Bei dieser eher geringen Summe sollte die Motivation für die Eheschließung besser eine andere sein! Nach einer Corona-Delle 2021 gab es 2022 fast 400.000 Eheschließungen in Deutschland. Die Scheidungsrate lag bei 35,15 Prozent. Rund jede dritte Ehe wird also geschieden. Die durchschnittliche Ehedauer lag zuletzt bei 15,1 Jahren.
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Allerdings sah es schon mal schlimmer aus für Ehen hierzulande: Noch 2005 lag die Scheidungsquote beim Höchstwert von 51,92 Prozent!