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Steuer-Rabatt für ausländische Fachkräfte: Kritik kommt ausgerechnet aus der SPD

SPD-Vorsitzender Kühnert lehnt Steuer-Rabatte für ausländische Fachkräfte ab, findet es „ungerecht gegenüber allen anderen Arbeitnehmern“.

Steuer-Rabatt für ausländische Fachkräfte: Kevin Kühnert widerspricht dem Vorhaben seiner eigenen Koalition.
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Reden wir drüber: Steuern runter nur für ausländische Fachkräfte - ist das fair?

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollen laut Ampelkoalition ausländiche Fachkräfte 3 Jahre lang weniger Steuern zahlen als ihre deutschen Kollegen. Ob das fair ist, wollten wir von zufällig Befragten wissen.

Weniger Steuern für ausländische Fachkräfte – das war einer der Vorschläge der Ampel, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Jetzt spricht sich ausgerechnet der Sozialdemokrat und ehemalige Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert gegen die Pläne seiner Regierung aus.

Die Hintergrundinformationen zu diesem Thema findest Du hier: ++Steuern runter für ausländische Fachkräfte – „Und ich muss schauen, wie ich über die Runden komme“++

Der Plan sieht so aus: Ausländische Fachkräfte, die für die Arbeit nach Deutschland gezogen sind, sollen in den ersten drei Jahren erst 30, dann 20 und dann 10 Prozent ihres Bruttolohns ohne Steuer einnehmen können.

Steuer-Zoff in der Ampel: Kühnert attackiert Lindners Pläne

Zwar sollte es eine Obergrenze für die Steuerfreistellung geben, dennoch empfanden viele Bundestagsabgeordnete, sowohl in der Regierung als auch in der Opposition, das Vorhaben des Finanzministers Christian Lindner (FDP) als unfair. Der Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert, ist einer von ihnen.

Kühnert glaubt nicht, dass es diesen Steuerrabatt geben wird. Das teilt er den Ippen-Medien am Rande einer Wahlkampfreise durch Thüringen mit. Hier sagte er, dass sich viele Politiker der Regierungsparteien gegen den Plan ausgesprochen hätten, als dieser bekannt geworden sei.

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Er selbst ist der Meinung, dass das Modell, die Steuer für ausländische Fachkräfte zu senken, für alle anderen Arbeitnehmer ungerecht sei. Außerdem glaube er nicht daran, dass dieser Plan effektiv ist, so der Sozialdemokrat: „Ausländische Fachkräfte gewinnt man schließlich nicht, indem man ganze Belegschaften mit steuerlicher Ungleichbehandlung konfrontiert.“

Kritik aus den eigenen Reihen

Seine Partei, die SPD, wolle die Steuerlast für alle Normalverdiener senken, so Kühnert. Man wolle das „nicht nur für Menschen mit einem bestimmten Pass“. Zu diesem Zweck habe die SPD Konzepte zur Senkung der Steuer vorgelegt.


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Ursprünglich war für den Bundeshaushalt 2025 ein Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte geplant gewesen. Damit wollte man erreichen, dass sich mehr gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland dafür entscheiden, nach Deutschland zu kommen und hier den Fachkräftemangel auszugleichen.