Hendrik Wüst wird auf Armin Laschet folgen: Der bisherige Verkehrsminister soll neuer Ministerpräsident und CDU-Chef in NRW werden. Aus Sicht von WDR-Journalist Michael Heussen keine ideale Lösung. Das macht er in seinem Kommentar am Dienstagabend in den ARD-Tagesthemen deutlich.
Heussen meint in den Tagesthemen, Armin Laschet habe sich im Machtspiel verzockt.
Tagesthemen (ARD): WDR-Mann zweifelt an Wüst – „Ach, Armin! Wärst du doch in Düsseldorf geblieben“
Hendrik Wüst werde Ministerpräsident, „weil es gerade keinen anderen gibt“, urteilt der WDR-Mann. „Wohl selten ist jemanden der Posten eines Ministerpräsidenten so in den Schoß gefallen wie jetzt Hendrik Wüst.“
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Die besondere Qualifikation von Wüst sei vor allem sein Landtagsmandat, das er hat – anders etwa als NRW-Innenminister Herbert Reul. So kann er mit Amtsbonus als Ministerpräsident in den Wahlkampf 2022 ziehen, denn die NRW-Verfassung schreibt vor, dass nur Abgeordnete zum Regierungschef gewählt werden dürfen.
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Mehr über Hendrik Wüst:
- Der 46-Jährige soll als Nachfolger von Armin Laschet NRW-Ministerpräsident werden.
- Aktuell ist der Münsterländer Verkehrsminister.
- Seit 2005 ist er Landtagsabgeordneter in NRW.
- Als Generalsekretär der NRW-CDU war er in eine politische Affäre verwickelt und musste 2010 zurücktreten. Das war der Tiefpunkt seiner Karriere.
- Der Jurist ist verheiratet und Vater einer Tochter.
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Die CDU ziehe somit in den kommenden Landtagswahlkampf „nicht mit dem unbedingt besten Kandidaten, sondern mit dem, der im richtigen Moment da war“, so der „Tagesthemen-Kommentator“.
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Tagesthemen (ARD): Hätte Armin Laschet nicht trotzdem Ministerpräsident bleiben können?
Heussen wird Laschet „strategische Kurzsichtigkeit“ vor. Er habe keinen Nachfolger aufgebaut und „ohne jede Not“ schon im Bundestagswahlkampf eine Rückkehr nach Düsseldorf ausgeschlossen, unabhängig vom Ausgang der Wahl.
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Der Journalist wandelt einen bekannten Schlager von Dorthe leicht ab: „Ach, Armin! Wärst du doch in Düsseldorf geblieben.“ Für ihn selbst und möglicherweise auch die CDU an Rhein und Ruhr wäre das besser gewesen.
Auch als gescheiterter Kanzlerkandidat hätte er ein geachteter Ministerpräsident bleiben können, meint der ARD-Mann. Doch so habe er sich nun „verzockt“.
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