Veröffentlicht inPolitik

TikTok: Gen-Z-Frau jammert übers Berufsleben – „Dein ganzes Leben ist verkackt!“

Eine TikTok-Userin polarisiert: Ihr Aufruf zum Ausstieg aus dem Arbeitssystem geht viral. Doch was steckt wirklich hinter ihrer Rechnung?

TikTok-Wut einer Influencerin.
© Screenshot/https://www.tiktok.com/@lisa.klingeling

Reden wir drüber: Brauchen wir eine Sechs-Tage Woche nach griechischem Modell?

Immer mehr Menschen wollen eine Vier-Tage Woche. Andere sagen: wir brauchen eine Sechs-Tage Woche, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Reden wir drüber!

Manchmal ist der Job anstrengend, und egal, wie wohl man sich bei der Arbeit fühlt – ab und zu möchte man gerne länger liegen bleiben, anstatt sich an den Computer, das Lenkrad oder die Werkbank zu setzen. Aber bedeutet das, dass es in Deutschland mehr Urlaubstage braucht? Ja, findet die TikTok-Influencerin Lisa Klingeling, und sie geht sogar noch weiter!

Zu diesem Thema interessant:++„AfD hat quasi TikTok gekapert!“ – Insiderin warnt vor Macht der Partei im Netz++

„To influence“ bedeutet, jemanden oder etwas beeinflussen. Influencer sind also nichts anderes als Beeinflusser – Menschen, die im engen Kontakt mit ihren Followern stehen und Themen Sichtbarkeit verschaffen können. Zum Beispiel beim Thema Urlaub. So wie eine junge Frau auf TikTok, die mit ihrer Meinung zum Arbeitssystem viele Follower in Rage versetzt.

„Marionetten im System“

Sie sitzt in ihrem Auto, während sie sich aufnimmt. Wütend rollt sie mit den Augen. „Wer hat uns eigentlich alle verarscht?“, fragt die junge Frau, die sich auf TikTok Lisa Klingeling nennt, in einem Video. Darunter steht: „Einfach Marionetten im System“ und ein Clown-Emoji.

„Wenn du 50 Jahre lang arbeitest und dabei nur 30 Tage im Jahr frei hast, so wie alle, dann hast du nur scheiß vier Jahre lang frei. Dein ganzes Leben ist verkackt, Alter“, so wettert die Influencerin über das Arbeitsleben. „Danach ist eh alles scheiße. Nach der Arbeit bist du 67 oder so, was willst du da noch reißen?“ Ihr Fazit steht fest: „Ich mach das auf gar keinen Fall!“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von TikTok, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Auch lesenswert: ++TikTok-Trend Talahon: Rassistisches Klischee oder reale Gefahr? – „Wenn ein Deutscher es als Beleidigung sagt“++

Das Video hat über 482.000 Aufrufe auf TikTok und viele Kommentare. Die User haben sehr unterschiedliche Meinungen dazu. Einige berichten, dass sie aus genau diesem Grund gerne krankfeiern, andere halten die Influencerin einfach für faul. Viele weisen darauf hin, dass die Rechnung der TikTokerin nicht aufgeht und tatsächlich hat sie weder die Wochenenden noch die Feiertage in Deutschland berücksichtigt. Das verfälscht die Zahl der freien Jahre ganz ungemein. Darauf weist ein User auch hin und schreibt: „365 minus 251 Arbeitstage plus 30 Tage Urlaub mal 50 Jahre / 365 Tage = 19,7 Jahre.“

Milchmädchenrechnung und TikTok-Wut

Darauf antwortet die Influencerin, er habe die Message nicht verstanden. Andere scheint die abenteuerliche Rechnung der Influencerin nicht zu stören. So schreibt eine Userin: „Du hast Recht, aber wie lautet deine Lösung?“ Lisa Klingeling antwortet: „Außerhalb des Systems arbeiten.“ Was genau sie damit meint, ist unklar. Kommentare unter dem Video, sie würde das freiwillige Beziehen von Bürgergeld supporten, lässt sie unkommentiert.


Mehr spannende Artikel:


Ihre persönliche Lösung scheint die Flucht aus dem Arbeitsleben zu sein. In anderen Videos auf ihrer Seite fragt sie ihre Followerschaft nach Gründen, wieso sie aus dem „ach so schönen“ Deutschland auswandern wollen. Sie selbst will nach Spanien – wie sie sich das finanziert, bleibt unklar.