Veröffentlicht inPolitik

Trump will mit US-Truppen Gaza-Streifen übernehmen – Palästinenser: „Dummer Mensch“

Wut und Empörung in der arabischen Welt und bei den Palästinensern! Trump verfolgt einen krassen Plan – er will den Gaza-Streifen übernehmen.

Trump mit krassen Gaza-Plänen
© IMAGO/MediaPunch

Das ist Donald Trump – vom Medien- und Geschäftsmann zum Politiker

Donald Trump war von 2017 bis 2020 Präsident der USA, ehe ihn Biden ablöste. Hier sind die wichtigsten Infos zu Trump im Überblick.

Donald Trump schockt die arabische Welt mit einem neuen Vorstoß zum Nahost-Konflikt. Der US-Präsident will die Kontrolle über Gaza! „Die USA werden den Gazastreifen übernehmen“, so Trump bei einer Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. „Wir werden ihn besitzen.“

+++ Auch spannend: Trump erpresst Ukraine: „Ihr müsst zahlen“ – Scholz entsetzt: „Sehr egoistisch“

Trump schloss dabei nicht aus, zur Absicherung seines Vorhabens auch US-Truppen in den Gaza-Streifen zu schicken. Er spricht sich schon länger dafür aus, die Region komplett zu räumen. Alle dort lebenden Palästinenser müssten dann bei einer Total-Zwangsumsiedlung raus.

Trump bezeichnet Gaza-Streifen als „elendes Loch“

Trump verkauft seinen Plan als Vorteil für die Palästinenser:  „Es ist unsicher, es ist unhygienisch. Es ist kein Ort, an dem Menschen leben wollen.“ Der Gaza-Streifen sei ein unbewohnbares „Abrissgebiet“ und ein „elendes Loch“. Stattdessen will er alles komplett neu aufbauen. Aus dem Gazastreifen könne so eine „Riviera des Nahen Ostens“ werden. Ein Tourismusgebiet, das Millionen Urlauber anlocken soll.  

Wohin die rund zwei Millionen Palästinenser hinsollen, die derzeit dort leben, ließ Trump offen. Aus den arabischen Staaten kommt direkt heftige Ablehnung für den Plan.

Arabische Staaten reagieren empört – Palästinenser: „Werden Land nicht verlassen“

Jordanien und Ägypten lehnten den Vorstoß ab, weil sie ihn als Ende der langen Bemühungen um einen Palästinenserstaat betrachten. Die islamistische Hamas, die 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hatte, warf Trump „Rassismus“ vor und einen unverhohlenen Versuch, den Palästinensern ihre unveräußerlichen nationalen Rechte zu verweigern. Saudi-Arabien macht derweil die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates weiterhin zur Voraussetzung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel.

Vor allem aber die Menschen im Gaza-Streifen reagierten wütend auf Trumps Plan, sie von dort zu vertreiben. Abdel Aziz Hana, ein 49-jähriger Vater von sieben Kindern aus Gaza, erklärte laut dpa: „15 Monate lang habe ich die Bombardierungen und Zerstörungen in Gaza-Stadt ertragen.“ Er habe Dutzende Verwandte und geliebte Menschen verloren, weil sie den Gaza-Streifen nicht hätten verlassen dürfen. „Also wie kann so ein dummer Mann denken, dass wir unser Land verlassen werden?“


Weitere Themen für dich:


Israels Premierminister Netanjahu begeistert

Ganz anders die Reaktion von Israels Regierungschef Netanjahu, der sich von den „frischen Ideen“ begeistert zeigte. Trump sehe „eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das der Ursprung von so viel Terrorismus war“, so Netanjahu bei dem gemeinsamen Auftritt mit Trump. „Das ist etwas, das die Geschichte verändern könnte.“ Bereits in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) hatte Trump eine Reihe einseitig proisraelischer Entscheidungen getroffen und damit die Palästinenser gegen sich aufgebracht.