Der US-Wahlkampf spitzt sich weiter zu, Kamala Harris und Donald Trump kämpfen teils verzweifelt um die Wählergunst. Unverzichtbar ist dieser Kampf vor allem in den Swing States, in welchen die Demokratin laut mehreren Umfragen die Oberhand haben soll. Trump umgarnt jetzt explizit die jüdische Wählerschaft, um das Blatt noch wenden zu können.
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Die Art und Weise, wie Donald Trump die jüdische Wählerschaft zu überzeugen versucht, ist durchaus kurios. Bei seiner Rede vor einer israel-amerikanischen Organisation zeichnet er ein Horrorszenario, welches bei einem Wahlsieg von Kamala Harris eintreten würde. Die jüdischen US-Bürger hätten in einem solchen Fall „damit wirklich viel zu tun“.
Donald Trump umgarnt jüdische Wählerschaft mit Horrorszenario
Was Trump damit meint? Seiner Meinung nach würde Israel innerhalb von zwei Jahren nicht mehr existieren, sofern die Demokratin die US-Wahl gewinnt. Die jüdische Wählerschaft würde dann eine Teilschuld am Fall des Staates haben!
Jene Einschüchterung kann zweifelsfrei als Wahlkampftaktik gewertet werden. Eine jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew Research gelangt nämlich zu der Erkenntnis, dass der Trump-Zuspruch unter der jüdischen Wählerschaft lediglich bei 34 Prozent liegt. Für die Republikaner ist die jüdische Unterstützung vor allem in den Gebieten des Sun Belt (bei Florida und Kalifornien) unverzichtbar. Hier lebt ein bedeutender Anteil der jüdischen Gemeinde, welche stetig wächst.
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Die Historie der US-Wahl zeigt, warum Trump derart offensiv um die Gunst wirbt. In den zurückliegenden Jahrzehnten unterstützte die jüdische Wählerschaft überwiegend die demokratischen Kandidaten, die Zustimmung für Joe Biden lag laut dem „Jewisch Electoral Institute“ bei über 70 Prozent.
Den geringen Beistand hat sich Trump, zumindest zu einem gewissen Anteil, jedoch selbst zuzuschreiben. Während seiner Präsidentschaft sorgte beispielsweise seine Zusammenarbeit mit Aktivist Nick Fuentes oder Rapper Kanye West für großen Unmut. Beide machten mit wiederholt antisemitischen Ausfällen auf sich aufmerksam. Die Unterstützung des ehemaligen Ku-Klux-Klan-Chefs David Duke im US-Wahlkampf 2016 schlug in die gleiche Kerbe.