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Trump nach Erdrutsch-Sieg: DARUM haben ihn so viele gewählt

In Deutschland hätte wohl kaum einer damit gerechnet: Trump gewinnt die Wahl! Doch wie kam es dazu und was bewegt seine Wähler? Alle Infos hier.

Trump
© picture alliance/dpa/AP

America First

Wir blicken zurück auf die Amtszeit von Donald Trump. Unter ihm konnten sich die Vereinigten Staaten in einigen Bereichen verbessern - wäre eine erneute Wahl daher wirklich so dramatisch?

Dass es schon am Morgen nach der US-Wahl ein nahezu eindeutiges Ergebnis geben wird, damit hat wohl keiner gerechnet. Doch um kurz nach 8 Uhr deutscher Zeit verkündete es „Fox News“ als Erstes: Donald Trump hat über 270 Wahlmänner hinter sich versammelt und wird damit der nächste Präsident der Vereinigten Staaten.

In Deutschland herrscht darüber vielerorts Unglauben. Eine weitere Amtszeit für einen verurteilten Straftäter, der immer wieder mit rassistischen Aussagen auffällt? Wie kann das sein?

Trump-Welle überrollt die USA

Donald Trump macht auf eine Art und Weise Politik, die wir aus Deutschland so nicht kennen. Sowohl in Bezug auf sein Programm als auch auf seine Rhetorik. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich laut einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage von Ipsos Ende Oktober zwei Drittel der 1000 Befragten in Deutschland wünschten, dass Kamala Harris das Rennen macht. Nun ist es aber doch anders gekommen.


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Doch was bewegt Trumps Wähler und warum stimmen sie trotz wiederholter Skandale für ihn? Ein Stimmungsbild aus den USA.

„Ich muss über seine Persönlichkeit hinwegsehen“

Stephanie Soucek ist Hausfrau aus Wisconsin. Gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“ erklärt sie: „Als Donald Trump das erste Mal antrat, um US-Präsident zu werden, dachte ich: Meint er das ernst?“ Als sie sich dann aber näher mit seinem Wahlprogramm beschäftigt hat, wurde ihr klar: „Ich muss über Trumps Persönlichkeit hinwegsehen und für seine Politik stimmen“.

Und auch 2024 blickt Soucek vor allem darauf. So habe es unter dem Republikaner keine neuen Kriege gegeben. Gleichzeitig konnte ihr Mann einen besseren Job finden. Resümierend sagt sie: „Trump bringt uns von A nach B. Und das ist für mich das Wichtigste“.

Viele haben finanzielle Sorgen

Die wirtschaftliche Situation beschäftigt auch Ranger Irwin aus Nevada. Der 20-Jährige erklärt: „Ich weiß noch, dass ich bei meinem ersten Job neun Dollar pro Stunde verdient habe. Damals dachte ich: ‚Wow, das ist richtig gutes Geld.'“ Mittlerweile verdiene er 18 Dollar pro Stunde. „Mein Gehalt hat sich also verdoppelt – trotzdem komme ich gerade so über die Runden.“

Aus seinem Elternhaus auszuziehen, kann Irwin sich deshalb nicht leisten. Von Trump verspricht er sich deshalb, die Mittelklasse zu stärken. „Unter ihm war die Wirtschaft gut, Benzin war günstig, ich konnte mir Dinge leisten.“ Darauf hofft er auch bei einer zweiten Amtszeit. „Mit ihm wird Amerika wieder Amerika.“


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Brian Shank aus Pennsylvania beschäftigt neben den wirtschaftlichen Aspekten vor allem die Migration. „Ich finde, dass die Lage an unserer Grenze lächerlich ist. Es kommen Millionen Menschen rüber, und wir wissen überhaupt nicht, wer sie sind.“ Eigentlich kommt der Rentner aus einer überzeugten Demokraten-Familie, erzählt er gegenüber dem Magazin. Doch 2016 wählte er das erste Mal Trump.

„Ich habe ihn gesehen und dachte: Wow, das ist jemand, der keine Angst hat, Nein zu sagen. Der lässt sich keinen Scheiß von irgendwem gefallen.“ Er hoffe, dass das Land nun nach vier Jahren Trump-Pause „wieder großartig wird. Dass die Menschen nachts in Ruhe schlafen können, weil sie sich sicher fühlen. Dass sie Häuser kaufen, Kinder haben können.“ Deshalb hat er für den Republikaner gestimmt.

Die Gründe seiner Anhänger sind also unterschiedlich – doch nach einem sehnen sich wohl alle: mehr Sicherheit, egal wie und zu welchem Preis.