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Trump reagiert unpassend auf Tod von Papst Franziskus – „Normale Menschen sagen das nicht“

Trump macht Trump-Dinge – auch nach dem Tod von Papst Franziskus! Derweil gibt es Spekulationen darüber, dass er beim Nachfolger mitmischen will.

© IMAGO/ZUMA Press

Papst Franziskus ist tot - Katholiken weltweit in Trauer

Ein welthistorisches Ereignis – und Donald Trump macht wieder Trump-Dinge! Ausgerechnet am Ostermontag verstarb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren. Nur einen Tag vor seinem Ableben war noch Trumps Vize JD Vance zu Besuch im Vatikan und traf den Papst. Zuletzt gab es Reibereien zwischen Rom und Washington.

Derweil gibt es Spekulationen darüber, dass Donald Trump Einfluss nehmen will auf die anstehende Wahl eines Nachfolgers. Dieser solle politisch weniger unbequem sein für ihn. Doch auch an seiner Reaktion nach der Todesmeldung aus dem Vatikan gibt es Kritik.

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Reaktion von Trump löst Kopfschütteln aus

So verkündete Trump im Netz, das er und seine Frau Melania sich darauf freuen („looking forward“), zur Beerdigung von Papst Franziskus nach Rom zu reisen. Diese Bemerkung finden nicht wenige auch in den USA ziemlich daneben und unpassend. So heißt es unter anderem im Netz, „normale Menschen“ würden sich so nicht äußern.

Bei einer Osterveranstaltung mit Kindern im Weißen Haus bedankte sich Trump zudem bei den Katholiken in den USA, die ihm bei der Wahl „sehr stark unterstützt“ hätten. Trump weiter: „Wir lieben euch alle und sind bei euch.“ Er fühle sehr mit ihnen, weil sie den Papst geliebt hätten. In den USA ist etwa jede fünfte Person katholisch.

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Tatsächlich kritisierte Papst Franziskus aber zuletzt offen die Migrationspolitik und die Massenabschiebungen der Trump-Regierung. Es gab Streit. So kommt der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf gegenüber dem „Spiegel“ zu der Einschätzung, dass die öffentliche Trauerbekundung im Weißen Haus wenig authentisch zu sein scheint. „Trump dürfte froh sein, dass Franziskus weg ist“, so Wolf.

Nachfolger von Papst Franziskus: Mischt das Weißen Haus mit?

Der katholische Kirchenexperte geht aber nicht davon aus, dass Trump die Wahl des nächsten Papstes beeinflussen kann. Wolf im Gespräch mit dem „Spiegel“: „Glücklicherweise ist seine Fraktion im Kardinalskollegium aber nicht groß genug , um die Wahl zu bestimmen. Es gibt zwar einige Hardliner, doch der Katholizismus in den USA ist zwischen liberalen und fundamentalistischen Gruppen tief gespalten. Das schmälert ihren Einfluss zusätzlich.“

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Beispielsweise war der US-Hardliner Kardinal Raymond Burke ein offener Kritiker. Ein Mann, den Trump wohl lieber im Machtzentrum der katholischen Kirche sehen würde.