Es war ein Eklat, der sich am Freitag (28.02.) im Weißen Haus ereignete. US-Präsident Donald Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gast. Doch das Treffen endete in einem handfesten Skandal.
Trump hatte gegenüber Selenskyj die Drohung ausgesprochen, die Ukraine im Kampf gegen Russland im Stich zu lassen, falls es keine Einigung mit Russland gebe. Das ging so weit, dass der US-Präsident seinem Gegenüber vor laufenden Kameras schwere Vorwürfe machte und ihn unter anderem bezichtige, einen Dritten Weltkrieg zu riskieren.
Jetzt mischt sich Polen ein und mahnt zu Verständigung.
Nach Eklat mit Trump: Polens Präsident fordert Selenskyj zu Verhandlungen auf
Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda fordert Selenskyj nun dazu auf, nach dem Streit im Oval Office an den Verhandlungstisch mit den USA zurückzukehren. Für Duda gebe es keine andere Option, denn er sehe außer den USA keine andere Macht auf der Welt, die es schaffen könnte, Russlands Aggression aufzuhalten.
„Wolodymyr Selenskyj sollte an diesen Tisch zurückkehren (…) und in aller Ruhe eine solche Lösung aushandeln, die die Ukraine sicher macht“, so Duda, der versichert, aus Polen Unterstützung anzubieten. Für ihn sei klar, dass man die Situation im Weißen Haus unterschiedlich bewerten könne.
Das Gespräch hatte im Oval Office stattgefunden – dies sei laut Duda jener Ort, der so etwas wie der Mittelpunkt der USA und der Weltpolitik ist. Duda: „Und jeder Politiker, selbst wenn er ein Vertreter der europäischen Großmächte ist, weiß, dass es bestimmte Verhaltensnormen gibt, an die sich bisher alle gehalten haben.“
Donald Trump schließt eine sofortige Wiederaufnahme von Gesprächen mit Selenskyj bislang allerdings aus. Und auch der ukrainische Präsident machte deutlich, dass er nicht vorhabe, sich bei Trump zu entschuldigen.
Er trifft derweil am Samstag auf den britischen Premierminister Keir Starmer in London. Am Sonntag soll nun ein Treffen mit dem britischen König Charles III. vorgesehen sein. Das gab Selenskyjs Pressesprecher Serhij Nikiforow gegenüber ukrainischen Medien bekannt. (mit dpa)