Habe ich mich da verhört? Das dachte bestimmt so mancher ZDF-Zuschauer am Donnerstag bei „Maybrit Illner“. Der USA-Korrespondent Elmar Theveßen, der wegen seinen falschen Prognosen zum Wahlausgang in den Staaten sowieso in der Kritik steht, ordnete ein, was von Trump in Bezug auf die Ukraine zu erwarten ist.
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Dabei fiel in der Talkshow von Maybrit Illner ein Satz, der aufhorchen ließ: „Die gute Nachricht ist: Es wird nicht am ersten Tag schon der Frieden ausbrechen in dieser Region.“
Frieden schlecht? BSW-Abgeordneter: „Kaputte öffentliche Debatte“
Die Empörung über dieses Zitat ist groß. Dem ZDF wird Kriegstreiberei vorgeworfen. Manche vergleichen den Satz mit dem dystopischen Roman 1984 von George Orwell, in dem der Krieg der neue Normalzustand ist und es die Parole gibt: „Krieg ist Frieden“.
Der BSW-Europaabgeordnete Fabio De Masi kritisierte den Satz via X ebenfalls scharf: „Einige Leute in Politik und Medien finden es offenbar furchtbar, ‚wenn der Frieden ausbricht‘. Es zeigt wie kaputt die öffentliche Debatte mittlerweile ist.“
Trump und die Ukraine: So war der Satz im ZDF gemeint
Doch wie hat Theveßen denn seinen Satz wirklich gemeint? Im Wahlkampf hatte Trump damit geprahlt, dass er innerhalb von 24 Stunden nach Amtsantritt für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine sorgen werde. Nun spricht Keith Kellogg, Sonderbeauftragter Trumps für die Ukraine und Russland, von 100 Tagen, die es brauche, um eine Lösung zu finden.
Damit ist davon auszugehen, dass die USA auch unter Donald Trump nicht sofort die Ukraine hängen lassen wird, und einem Diktatfrieden nach Putins Willen einwilligen wird – der zu Lasten der Ukraine massive Gebietsverluste und weitere Nachtteile mit sich bringen würde. Kellogg versicherte gegenüber Fox News, dass es Trump um ein „gerechtes“ und „faires“ Ergebnis für beide Kriegsparteien gehe.
Trump selbst hatte jüngst sogar einen Zeitrahmen von bis zu sechs Monaten genannt, um den Krieg zu beenden. Das deutet darauf hin, dass der neue US-Präsident nicht bedingungslos allem zustimmen werde, was der Kreml will.
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Wenn der ZDF-Mann also davon spricht, dass es eine „gute Nachricht“ sei, dann ist es so zu verstehen, dass die Ukraine zumindest in den ersten Trump-Monaten weiterhin auf die Unterstützung der USA zählen kann.