Der Kampf um die US-Wahl ist bunt, laut und schrill. Um die Kandidaten entsteht ein Personenkult, den Donald Trump auf seinen Rallies wie ein Festival feiert. Superstars sind involviert, die Kandidaten gehen sich in TV-Duells regelrecht an die Gurgel. Dagegen wirkt der Wahlkampf in Deutschland eher schüchtern und fade.
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Während hier abstrakt diskutiert wird, die Fakten meist sofort überprüft werden, wettert Trump in den USA gegen Immigranten (wir berichteten) und Stars wie Taylor Swift und Beyoncé machen Stimmung für Kamala Harris. Ist der US-Wahlkampf also spannender als der deutsche? Sollten die Deutschen sich eine Scheibe von den Amis abschneiden? Reden wir drüber.
US-Wahl 2024: „Viel Getöse und viel Donald Trump“
In Deutschland sind Wahlkampfveranstaltungen eher ruhig. Abgesehen von der AfD gibt es kaum eine Partei, die stark polarisiert. Wahlkampf wird im Kleinen gemacht, auf Marktplätzen mit Flyern – die dann in der Tonne landen. Doch ist das richtig so? Oder würde ein ähnlich emotionaler Wahlkampf wie in den USA auch Deutschland gut tun? Unsere Redaktion hat nachgefragt.
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Eine Achtzehnjährige findet es gut, dass viele Mega-Stars in die US-Wahl 2024 involviert sind. „Ich denke, dass der Wahlkampf damit in der jungen Generation populärer wird. Ich kenne das nicht aus Deutschland.“ Mit den deutschen Stars könne sie sich das aber nur schwer vorstellen. Wenn dann „nur, wenn die Person auch wirklich hinter der Partei steht, und nicht, wenn sie nur als Werbegesicht herhält.“
Ähnlich sieht das auch ein anderer Befragter. Mit frischem Wind in der Politik hätte er kein Problem. Doch im Vergleich zum deutschen Wahlkampf findet er den US-Wahlkampf „sehr plakativ und sehr einfach. Man hat das Gefühl, er ist für Idioten.“ Diese Verhältnisse wünscht er sich für die Bundesrepublik auf keinen Fall.
Auch eine Frau sieht den Kampf um die US-Wahl 2024 kritisch. Sie verbindet ihn vor allem mit einem: „Viel Getöse und viel Donald Trump.“ Gerade, dass der Ex-Präsident so viel lügt, ist ihr ein Dorn im Auge. Für sie ist klar: „Trump geht ja mal gar nicht. Politik sollte sachlich fundiert sein.“ Der „biedere Wahlkampf“ in Deutschland, ist ihr deshalb deutlich lieber.
Helene Fischer für Merz?
Ob sich dieser auch bei der Bundestagswahl 2025 durchsetzen wird, sieht eine junge Frau, die als Lehrerin arbeitet, aber skeptisch: „Ich glaube, die aktuelle Prognose zeigt, dass eine andere Art des Wahlkampfes betrieben wird und dass wir das mit Sicherheit auch in Deutschland nächstes Jahr erleben werden. Helene Fischer für Merz kann ich mir aber nicht vorstellen.“
Ähnlich skeptisch sieht das auch ein junger Mann. Er weist jedoch darauf hin, dass natürlich auch Promis das Recht haben, ihre Meinung zu äußern. „Es kommt dabei natürlich darauf an, wie es gemacht wird.“
Nur ein Befragter spricht sich unterdessen für Donald Trump aus. „Er ist der einzige Präsident, der bisher keinen Krieg angefangen hat, und ich hoffe, dass es so weiter geht.“ Die nachgewiesene Verbreitung von Fake News durch den 78-Jährigen findet er unproblematisch. „Das gibt es bei einem Wahlkampf immer, das haben wir in Deutschland auch. Da wird viel erzählt und anschließend wird vieles dann doch nichts. Die Rivalen untereinander schonen sich eben nicht.“
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Die Meinungen sind also gemischt. Von den falschen Tatsachen, die Trump immer wieder verbreitet, halten die meisten Befragten nur wenig. Doch ein wenig mehr Elan, ein wenig mehr Pepp abseits von Marktständen und Info-Flyern, würde auch in Deutschland willkommen angenommen werden.
Ob sich Helene Fischer und Matthias Schweighöfer im kommenden Jahr darauf einlassen, wird die Zeit zeigen.